Im Städtchen Vanrhynsdorf kauften wir im Supermarkt ein für das mittägliche Picknick. Bei mir gab es heute frische Erdbeeren, Joghurt, Käse und diverse Säfte. Und gegen den beginnenden Sonnenbrand auf meinen Schultern erstand ich eine starke Schutzcreme in der Hoffnung, meine Haut retten zu können.

Und wieder fuhren wir auf schnurgerader Straße in Richtung Kapstadt. Die Straße wurde von herrlich blühenden Aloen gesäumt, Erwin hatte flotte Country-Musik aufgelegt, und wir waren bester Laune. Jetzt, gegen 10.30 Uhr, kam die Sonne wieder mit Macht auf uns herunter, kein Wölkchen trübte das makellose Blau des südafrikanischen Himmels, und zu unserer Augenweide wurde die Landschaft immer grüner und fruchtbarer. Dann begegneten wir zum ersten Mal dem Olifants-River, von dem noch öfter die Rede sein wird. Hier begann das fruchtbare Citrusdal (Zitrustal wegen der großen Orangen- und Zitronenplantagen). Mit dem Wasser des Olifants-Flusses wird die ganze Gegend bewässert. 2 Mio Kisten Zitrusfrüchte werden jährlich exportiert, auch nach Deutschland.

Der Olifants-River wird gestaut, und an dem entstandenen Stausee wollten wir heute Picknick machen. Was für eine zauberhafte Landschaft! Wir meinten zeitweise, mitten in Bayern zu sein, in irgendeinem schönen Tal, das von hohen Bergen gesäumt wird. Ludwig und Erwin schwärmten und fühlten sich fast wie zu Hause. Wenn nicht hier die ersten Proteen blühen würden, könnte man tatsächlich glauben, im Allgäu zu sein, z.B. in der Nähe von Füssen. Fehlt hier bloß noch das Schloß Neuschwanstein.

Wir machten Fotostop bei einem riesenhaften Eukalytusbaum, der rot blühte und der voller Einzelnester der Webervögel hing, die sehr interessant zu beobachten sind bei ihrem Brutgeschäft.

Auf unserem weiteren Weg sahen wir die Besen-Akazie blühen, auch ein wunderschöner Baum mit herrlichen Blüten. Und natürlich lief uns wieder das Wasser in Strömen den Rücken hinab. Komische Vorstellung, daß in Deutschland nun kalter November mit kurzen, dunklen Tagen sein soll. Aber ansonsten dachten wir nicht viel an zu Hause, zuviel Schönes gab es an Neuem zu erleben und zu entdecken.