Abends fand im Hotel eine Hochzeit oder zumindest die Warm-Up-Party dafür statt. Die Schafe hatten also ihre Bestimmung. Wir ließen uns ein Taxi rufen – der Preis lag diesmal bei 50 Birr – und der Weg zum Flughafen wäre auch in fünf Minuten zu Fuß zu machen gewesen – aber wir hatten ja auch viel Gepäck. Das Hotelpersonal und der Eigentümer winkte uns Lebewohl. Hatten wir doch versprochen, viele Gäste aus Europa zu schicken.
Am Flughafen luden wir alles auf einen Wagen und fuhren in Richtung Terminal. Da stürzte ein vermummter (war ja wieder kalt) Watchman auf uns zu, um Tickets und Pässe zu kontrollieren. Wir sagten, es sei unser Hobby, grundlos abends mit Gepäck an Flughäfen zu erscheinen. Ein tolles Land. Hinter der Eingangstür zum Terminal wollten sie schon wieder unser Gepäck durchleuchten. Ganz die dritte Welt eben.
Wir checkten ein und verbrachten die Zeit bis zum Abflug im Transitbereich. Dort gab es zwar duty-free-seitig relativ wenig Auswahl, aber dafür die London-Bar mit Restaurant. Israel Hands reihte sich in die Schlange der Pilger am Büffet ein und bekam einen obskuren Teller, den Trinity als die „Große-Kotz-Platte“ bezeichnete.
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Sie sollte damit nicht so weit von der Wahrheit entfernt liegen, wie sich später rausstellte. Trinity und ich ließen uns einen Burger braten und brachten die restlichen Gelder mit frischem Orangensaft durch. Dann ging es ans Einsteigen. Diesmal war die Maschine sehr neu und entsprechend eng. Vor uns saßen glücklicherweise drei Babies, und hinter uns war die Trennwand, so dass wir die Rückenlehne nicht zurückstellen konnten (Jumanji-Effekt). So bleibt uns Äthiopien bis zum Aussteigen sehr konsequent mit dem Eindruck in Erinnerung, den wir in den drei Tagen gewonnen hatten.