Seychellen Insel, Aride, Segeln, Indischer Ozean

Dieser Insel erging es in ihrer wechselvollen Geschichte wie vielen anderen, sie wurde gnadenlos ausgebeutet. Die etwa 30 Menschen, die Anfang der 1960er-Jahre auf der Insel lebten, arbeiteten als Obst- und Gemüsepflanzer, sowie als Eiersammler. Sie hielten als zusätzlichen Proviant Schweine, Hühner und Rinder, die die Vegetation massiv schädigten und viele einheimische Arten an den Rand der Ausrottung brachten. Der damalige Besitzer ließ weite Teile der Insel entwalden und pro Jahr mehrere hunderttausend Rußseeschwalbeneier absammeln, die besonders auf der Hauptinsel Mahé als Delikatesse verkauft wurden. Als die Insel nichts mehr hergab, wurde sie zum Kauf angeboten und hatte das unverschämte Glück, von dem englischen Naturliebhaber und berühmten Schokoladenfabrikanten Christopher Cadbury erworben zu werden.
 
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Der Naturfrevel hatte endlich ein Ende. Kein Eingriff in das Ökosystem wurde mehr geduldet. Die eingeschleppten Tiere entfernte man, die Seeschwalben kamen wieder und langsam wuchsen auch wieder die einheimischen Takamakabäume oder das nur hier auf Aride wachsende Zitronenholz. 1973 wurde die kleine Insel offiziell von den Seychellen zum Naturreservat erhoben und es kehrte durch vorbildliche Naturschutzarbeit langsam die ehemalige Tier- und Pflanzenwelt zurück. Besonders die Ausrottung der Ratten war ein großer Erfolg, sowie die Beseitigung der Kokosplantagen.
Von Juli bis September ist hier eine Landung oft gänzlich unmöglich und wir freuen uns dass es klappt. Alle 10 Inselbewohner, meist Biologen, die im alten Pflanzerhaus leben und arbeiten helfen mit, das Boot vor dem nächsten Brecher so schnell wie möglich auf den Sandstrand zu ziehen. Es begrüßt uns der versierte Guide Toni Jupiter. Von der Insel Mahé stammend, ist er der erste offizielle Naturschutz-Ranger der Seychellen und verbrachte fast 2 Jahre auf dem Aldabra-Atoll. Von Toni erfahren wir wirklich alles Wissenswerte und machen uns zu einer mehrstündigen  Inselwanderung auf. Die Bäume und Büsche halten nur spärlich die Hitze zurück und wir geraten ordentlich ins Schwitzen. Nur noch ein kleiner Hain von Fruchtbäumen mit Papayas, Orangen und Bananen wird zur schwierigen Eigenversorgung unterhalten, dazu ein paar Gemüsebeete.