Schaufendes Flusspferd
Ca. 1.500 Flusspferde leben im iSimangaliso Park, somit der Ort mit der größten Population in Südafrika. Unser Boot war noch nicht einmal losgefahren, da sahen wir schon die erste Herde am gegenüberliegenden Ufer. Flusspferde leben in Herden von ca. 10-15 Tieren zusammen, meist weibliche. Die Herren sind Einzelgänger und leben normalerweise friedlich nebeneinander. Bei territorialen Schwierigkeiten wird dem Gegenüber das offene Maul mit den langen Zähnen unter lautem Schaufen gezeigt. Wir hatten Glück und konnten dies live miterleben – ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. Flusspferde sind – obwohl sie den meisten Teil des Tages im Wasser sind – schlechte Schwimmer. Entweder sie lassen sich vom Wasser treiben oder sie laufen unter Wasser auf dem Grund.
Happy Hippo
Durch die Form des Mauls hat man ständig das Gefühl, dass Flusspferde lächeln – dieser Eindruck trügt. Flusspferde können sich sehr schnell bedroht fühlen und greifen dann an. Meist endet dies für den Menschen tödlich. Aber auf unserem großen Boot konnte ja nichts passieren. Immer putzig anzusehen sind Tierkinder. Auch wir sahen ein zwei Wochen altes Flusspferdkind. Grundsätzlich sehen die Tiere ja auch erwachsen immer so aus als hätten sie ihren Babyspeck nicht verloren. Aber so “frisch” sehen sie noch drolliger aus.
Nach unserer erlebnisreichen Bootsfahrt stiegen wir in unseren Bus und legten 200 km bis ins Simunye Kulturdorf zurück, wo wir auch die Nacht verbrachten.
In einem Kulturdorf wie Simunye wird Touristen gezeigt, wie früher das Leben in einem Zulukraal stattfand. Dies hat mit dem heutigen Leben der Zulus nicht mehr viel zu tun. Trotzdem ist es wichtig, dass es solche Dörfer gibt, denn zum einen können Traditionen erhalten werden (wenn auch nur zu Showzwecken) und zum anderen schafft es Arbeitsplätze. Bereits vor Reisebeginn habe ich mich in einem Reiseführer über das Verhalten in einem Zuludorf informiert und war wirklich gespannt darauf (Frau muss hier ihr westliches Verhalten für 24 Stunden ablegen und sich dem Manne unterordnen). Im Gedächtnis ist mir die Formulierung aus einem Reiseführer geblieben (Zitat aus dem Dumont): “Männer tragen lediglich ihre Waffen, Frauen den Rest”. Auf der Fahrt instruierte uns unser Reiseleiter über den Ablauf im Zuludorf. Am Eingang bleibt der Besucher stehen und ruft in Zulu (die Worte haben wir gelernt) soviel wie “Guten Tag, Besuch ist da, dürfen wir eintreten?”. Der Häuptling meldet sich mit “yebo” und kommt zum Kraaleingang.