Nachdem wir unsere Zelte aufgeschlagen hatten, ging es auch sofort zu unserem ersten „Game-Drive“ - also der ersten Tierbeobachtungsfahrt- am Lake Manyara.
Wir waren keine zehn Minuten unterwegs, als unser Fahrer bereist anhalten musste, da sich auf der Straße eine große Pavianfamilie tummelte. Diese ließ sich durch unsere Anwesenheit nicht im Geringsten stören, obwohl einige der Weibchen Junge auf ihrem Rücken trugen.
Diese mangelnde Scheu war zwar die Regel, eine Ausnahme bildete jedoch eine Elefantenherde, die kurze Zeit später direkt vor uns aus dem Gebüsch brach.
Für die Meisten von uns war dies der erste Anblick eines Elefanten in freier Wildbahn. Nur einige Zentimeter entfernt, wirken diese Tiere noch weit imposanter, als man es auch nach den ausgiebigsten Besuchen im heimischen Zoo erwartet. Insbesondere wenn die Freude des ersten Treffens bei der Leitkuh nicht gerade auf Gegenseitigkeit stößt. Die gute Dame begann sich mit eindeutigen Drohgebärden unserem Fahrzeug zu nähern, während zwei Jungspunde in ihrer Herde die Gunst der Stunde nutzten, um hinter ihrem Rücken ein wenig Elefantenkrieg zu spielen und laut trompetend aufeinander loszugehen. Pures Adrenalin!
 
{{g_ads}}
 
Irgendwie hat unser Fahrer es denn doch geschafft, sich den Weg durch die Gruppe zu bahnen, gerade noch rechtzeitig bevor eine etwas zarter besaitete Mitreisende aus dem Jeep springen konnte. Eigentlich war sie nur noch da, da sie ihre Schuhe nicht schnell genug gefunden hatte.
Unsere erste Elefantenbegegnung endete somit unter lautem Gelächter und Geplapper und natürlich mit knapp 100 Fotos. Soviel Zeit muss sein.
 
Der Rest des Tages war nicht mehr so adrenalinhaltig, dennoch nicht weniger aufregend. Am Hippopool angekommen sahen wir zwar nur ein paar graue Steine im Wasser liegen, da Nilpferde nachtaktiv sind und den Tag bis zu den Ohren im Wasser verbringen, nur um hin und wieder mal den Kopf zu heben um ausgiebig zu gähnen. Dafür hatte sich aber rund um den Teich eine ungeheure Menge an Weiß- und Schwarzstörchen versammelt, gespickt mit ein paar Kronenkranichen. Für Menschen wie mich, die bereits in Verzückung geraten, wenn sie in Deutschland einen vereinzelten Storch zu Gesicht bekommen, ein faszinierender Anblick.
Auch wurde bereits an diesem Tag das „Wer-sieht-die-erste-Giraffe-Gewinnsipel“ entschieden. Als wir aus dem Wald raus auf die Ebene kamen, standen sie da und schienen auf uns zu warten.