Plötzlich wurde unser Fahrer per Funk informiert, dass eine andere Gruppe eine Antilope im Baum hängend gefunden hatte, was bedeutete, der zugehörige Leopard konnte nicht weit sein.
Dies ist übrigens einer der Vorteile, wenn man die Serengeti nicht als Selbstfahrer durchkreuzt. Die Fahrer der Agenturen stehen alle untereinander in Kontakt und teilen einander mit, wo besonders seltene Tiere oder große Herden zu sehen sind.
Dort angekommen dauerte es dennoch einige Zeit, bis der besagte Leopard ausfindig gemacht werden konnte. Er lag im selben Baum, keine zwei Meter von der Antilope entfernt und gönnte sich ein Schläfchen nach getaner Arbeit. Aufgrund der optimalen Tarnung ist diese elegante Großkatze in einem Baum kaum auszumachen.
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Gegen Abend erreichten wir unsere Behausung für die nächsten Tage. Ein kleiner, vom hohen Gras befreiter Kreis diente als Zeltplatz. Außerdem gab es ein Toilettenhäuschen und eine überdachte Feuerstelle als Kochplatz.
Aus dem Auto zu steigen war ein merkwürdiges Gefühl, insbesondere da man den ganzen Tag eingebläut bekommen hatte, dies bitte auf keinen Fall zu machen, da zu gefährlich. Nun sah ich mein kleines Zweimannzelt direkt mit dem Rücken am hohen Gras stehen, durch welches man übrigens auch gehen musste, um zu den Toiletten zu gelangen. In diesem Moment verstand ich die Instruktion, nachts niemals das Zelt zu verlassen. Aber war das nicht einer der Gründe, weshalb ich mich für eine Zeltsafari entschieden hatte? Im ersten Moment hätte ich einiges für die Sicherheit einer Lodge gegeben, doch komischerweise ließ dieses Gefühl bereits nach ein paar Minuten nach und verschwand irgendwann vollkommen. Spätestens als wir nach dem Essen in der Sicherheit der Gruppe am Lagerfeuer saßen, die Geräusche der Natur ringsum hörten und über uns einen glitzernden und funkelnden Sternenhimmel sahen, hatte wohl jeder seine kurzfristige Angst vergessen. Daran änderten auch die Hyänen nichts mehr, die Mitten in der Nacht um unsere Zelte scharwenzelten.