Die Nacht war schwül, den Sonntag starten wir zeitig, schon gegen 9 Uhr besteigen wir drei Cyclos, Fahrrad-Rikschas, die uns durch die Stadt Richtung Ho Chi Minh Mausoleum bringen. Das ist dem Leningrab in Moskau nicht unähnlich - hier werden eben nicht nur T-Shirts nachgemacht und DVD kopiert. Eigentlich wollen wir nur durch den Park spazieren, aber Gitter versperren den Weg und Ordner sortieren uns beständig in die Warteschlange ein, die schnell rückt. Also bleiben wir da stehen, geben Taschen, Kameras und Handy ab, lassen uns durchleuchten und schreiten schließlich an Onkel Ho vorbei, wie er da liegt im dunklen Glassarkophag, nur das Gesicht hell erleuchtet, wie ein chinesischer Meister und Weiser. Und etwas von der Ergriffenheit seiner Landsleute färbt auf uns und sogar die wartenden Ausländer ab. Auf der anderen Seite gibt es Handy und Kamera wieder. Es folgt noch ein kleiner Park, wo das Elternhaus von Onkel Ho usw. im Garten des frz. Gouverneurs errichtet wurde. Dort drängeln sich jede Menge Besucher vom Land und bestaunen zum Beispiel das Telefon, mit dem der Krieg entschieden wurde.
Weiter geht es zum Tempel der Literatur, der seit gut 1000 Jahren als Schule dient und mitten in der Stadt eine großartige Ruhe ausstrahlt. Stadtbesichtigung mit Cyclos oder einfach nur die Teilnahme am Straßenverkehr sind ein Erlebnis. Es bleibt auch Zeit, die vielen Bonsai-Bäume, die vor fast jedem Hauseingang stehen, zu bewundern.
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Am Nachmittag laufen wir dann noch mal los – durch die Blechstraße, Taschenstraße, T-Shirt-Straße, Todesstraße. Dort gibt es zum Beispiel diverse Opfergaben aus Papier, die bei Bedarf verbrannt werden.
Abends gönnen wir uns eine Massage in einem der dazu vorgesehenen Studios, das ist nach dem Tag in der Stadt erholsam und angenehm, wenn auch nicht immer hochprofessionell. In der Nebenstraße findet ein Nachtmarkt statt – d.h. die Straße wird komplett mit Verkaufsständen zugebaut.