Nepal Reisebericht:
Auf dem Horn des Nashorns im Chitwan-Nationalpark in Nepal
Gemächlich und ruhig fließt der Rapti River wie ein schmales goldenes Band vor der untergehenden Sonne durch den Dschungel des Royal Chitwan National Park. Hier im südnepalesischen Tiefland ist es zur Regenzeit auch abends noch schwülheiß. Wendet der Wanderer den Kopf nach Norden, erscheint im Dunst das schneebedeckte und majestätische Annapurna-Massiv.
Mit sonorem Brummen bedankt sich die Elefantendame für das ersehnte Abendbrot: Reisbällchen im Bananenblatt. Mir erscheint es eher wie die Ernte eines ganzen Reisfeldes!
Shira – so heißt die bezaubernde Dame mit den kleinen Ohren – ist hier in der Rhino Lodge fest angestellt. Hin und wieder trägt sie einen faulen Touristen wie mich durch die bezaubernde Landschaft. Aber sie hilft auch bei Arbeiten in dem angrenzenden Dorf Sauraha.
{{g_ads}}
Shiras Anmut und Schönheit hat sich aber auch in Elefantenkreisen schon herumgesprochen. Im letzten Büchsenlicht erscheint daher am jenseitigen Ufer des Flusses ein stattlicher wilder Elefantenbulle. Als er die Mitte des Rapti River erreicht hat, verschluckt ihn die Dunkelheit der Tropennacht.
Die schönste Zeit des Tages, um sich einen Tee zu gönnen. Dieser Meinung scheint wohl auch der wilde Elefant zu sein, denn plötzlich ist es wenige Meter vor mir noch schwärzer als sonst. Ein Ohren betäubendes Trompeten erschallt. Der Besuch ist da! Fünf Tonnen schwer, dreieinhalb Meter hoch und unangemeldet!