So hing ich noch meinen Gedanken nach, als auf einer nur wenige Meter großen Lichtung unvermittelt ein indisches Panzernaßhorn graste. Der Fährtensucher flüsterte dem vor ihm sitzenden Mahout eine Warnung ins Ohr. Dann wandte er sich zu mir um, und wies mit dem Arm auf einen kleinen grauen Felsen am Rande der Lichtung. Der Felsen bewegte sich. Es war das Kalb des Rhinos.
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Die Naßhornmutter sah plötzlich ihren Fluchtweg versperrt und griff an. Mit einem Rammstoß traf sie das linke Hinterbein des Elefanten. Shira versuchte auszuweichen und machte dabei einen Satz zur Seite. Jetzt erst wurde mir bewusst, dass so ein Elefantenrücken mit einer Wolldecke darauf zwar einigermaßen bequem, aber mangels Sicherheitsgurt leider auch sehr rutschig ist. Mit meinen Händen am Gürtel des Fährtensuchers baumelte ich unfreiwillig über dem Horn der wütenden Nasshornmutter. Zu meinem Erstaunen zeigten sich meine Beine weit gelenkiger als vermutet, und mein Podex bildete den tiefsten Punkt – nur wenige Zentimeter über dem Horn der Mutterkuh. Zwei kräftige Hände zogen mich wieder hinauf, währen Rhino und Kalb davontrabten. Ein paar Sekunden, die unendlich lang erscheinen können. Außer dem Schrecken und ein paar Hautabschürfungen bei der Elefantendame blieb das kurze Zusammentreffen mit einem Panzernasshorn aber glücklicherweise ohne Folgen. Zur Ehrenrettung aller nepalesischen Nasshörner sollte hier nicht unerwähnt bleiben, dass sie eigentlich sehr geruhsame und friedliche Tiere sind.
Eigentlich!