Mit zwei bis drei Euro Lohn pro Tag für einen Scout ist  dies eine ebenso günstige wie hilfreiche Investition. Gute Fährtensucher verfügen über reichhaltiges Wissen, und sind zusätzlich mit einem Stock zur Abwehr von Bären, Büffeln, Tigern und weiteren neugierigen oder hungrigen Tieren bewaffnet. Ob solch ein Holzstock wirklich dazu geeignet ist, mag ein Jeder für sich selbst herausfinden.  Ich fühlte mich jederzeit, auch bei meinen vielen Fußmärschen und Touren im Einbaum, bei meinem Fährtensucher in guter Obhut.

 

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  Und so konnte ich auch an diesem Morgen im November 2004 vom Rücken der Elefantendame die mir gezeigten Tiere nach kurzem Suchen entdecken. Wunderschöne indische Hirsche und kleine Herden von Gaurs, jenen indischen Büffeln. Zwischendurch sahen wir auch die Spuren eines Tigers. Der Scout und ich stiegen vom Elefanten , um der Fährte eine Zeit lang zu Fuß folgen zu können. Dabei erfuhr ich durch meinen Führer, die Spur zu lesen. Sie verriet uns, dass es sich um einen männlichen Tiger älteren Jahrgangs handelte. Laut Schätzungen sollen noch etwa 100 Tiger in Nepals Dschungel leben. Schließlich erklommen wir wieder unser Reittier. Mir persönlich gefiel die Aussicht vom Rücken eines Elefanten nun noch besser. Immerhin waren die Tigerspuren nur wenige Stunden alt gewesen. Ich hatte schließlich nicht vor, im Selbstversuch herauszufinden, ob das gestreifte Kätzchen schon gefrühstückt hatte. Da halfen auch die Beteuerungen meines Fährtensuchers nicht, dass dieser Tiger beleibte Amerikaner zum Essen deutlich bevorzuge.  Was nützt mir dies, wenn ich weit und breit der einzige Nichtnepalese im Nationalpark bin.