Und dann wird es wieder aufregend: Wir wollen über die einsame Tanami Road nach Alice Springs fahren. Das bedeutet über 900 km Rüttelpiste und Einsamkeit, eine Strapaze für Mensch und Maschine, aber auch ein verlockendes Abenteuer. Die „Straße“ ist von unzähligen Autowracks und leider auch von Känguru- und Rinderkadavern gesäumt. Die Tiere kollidieren vor allem nachts mit den riesigen, bis zu 50 Meter langen Lastwagen, die man hier Road Trains nennt.
 
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Es ist fast unmöglich, solch ein Ungetüm zu überholen. Die Tanami Road selbst ist zwar ziemlich eintönig, erfordert vom Fahrer jedoch hohe Aufmerksamkeit. Der „Straßenbelag“ ist Erde, und die ist ziemlich ausgewaschen vom manchmal sintflutartigen Regen und von den Road Trains. Die tiefen Querrillen erfordern ein Mindesttempo von 80 km/h, wenn man langsamer fährt, rüttelt es unerträglich und alle Camping-Einbauten gehen aus dem Leim. Die Einsamkeit der Strecke ist faszinierend (wir sehen 16 Autos auf 900 km), aber irgendwie sind wir schon froh, als wir wohlbehalten in der Zivilisation von Alice Springs eintreffen.
Alice ist ein nettes Kleinstädtchen, das vielen Touristen als Ausgangspunkt für Touren an die touristischen Glanzlichter dient: Kings Canyon, Uluru und die Olgas. Auch wir begeben uns nach kurzem Tank- und Einkaufsstopp Richtung Uluru
und treffen doch tatsächlich unterwegs einen Freund aus Deutschland, der sich vor einigen Wochen verabschiedet hat, um ein Jahr lang Australien mit dem eigenen Motorrad zu erkunden.