So 3.9. Der Weg ist weit nach Kleipeda
Nach Regen in der Nacht scheint bei unserer Abreise wieder die Sonne. Das nützen wir, um noch einmal bei den Jugendstilhäusern in der Elisabetes iela vorbeizuschauen und uns an der verspielten Architektur zu erfreuen.
Um 10:30 verlassen wir dann endgültig die lettische Hauptstadt und fahren westwärts bis Sabile. Dort reizt uns der nördlichste Weinberg der Welt, der gut versteckt hinter einem Zaun jeden Sonnenstrahl zur Reife seiner Trauben nutzt. Vorbei an Obstgärten, Feldern und Wäldern kommen wir zu unserem nächsten Ziel: Kuldiga. Bevor wir das hübsche Städtchen mit den vielen alten Holzhäusern besichtigen, spazieren wir noch zum Fluß Venta, der von einer malerischen Backsteinbrücke überspannt wird und vor dessen breiten Stromschnellen einige junge Leute baden (uns wäre es zu kühl!). Im Ort halten wir Mittagsrast, müssen dann aber wegen einsetzenden Regens bald aufbrechen.
Auf der Weiterfahrt werden wir die Regenwolken leider nicht mehr los, so daß sowohl die Besichtigung von Edole, wie auch einen Besuch der Küste bei Jurkalne buchstäblich ins Wasser fallen lassen.
Folgen der Küstenlinie südwärts, bis wir Liepaja erreichen. Dort hat der Himmel ein Einsehen mit uns und hält eine halbe Stunde dicht, die wir für eine schnelle Stadtbesichtigung nutzen. Das Angebot ist aber spärlich, die Kirchen sind wegen Renovierung geschlossen und die Uferpromenade ist eine einzige Riesenbaustelle. Frustriert wollen wir die Stadt verlassen, aber wir brauchen wegen zahlreicher Umleitungen fast eine halbe Stunde bis wir endlich aus der Stadt draußen sind.
Durch teils heftigen Regen kämpfen wir uns bis zur lettisch-litauischen Grenze. Die Straßenverhältnisse bessern sich danach, das Wetter leider nicht. Unser Etappenziel ist Klaipeda, da bekommen wir nach längerem Suchen im Hotel "Astra" eine kleine Suite und können unseren Opel Astra auf einem bewachten Parkplatz nebenan abstellen.
Nachdem wir heute doch fast 400 km auf Landstraßen zurückgelegt haben, sind wir doch rechtschaffen müde und gehen nur über die Straße ins Restaurant "Memelis", um große Steaks und Rieseneisbecher zu vertilgen. Verziehen uns bald danach in die Federn.