Mi 30.8. Aus der estnischen Universitätsstadt in die lettische Provinz
Räumen das Zimmer, lassen das Auto aber am Parkplatz stehen. Spazieren noch einmal in die Innenstadt, da gibt es noch viel zu sehen. Am Rathausplatz ist die Leinwand verschwunden, aber der Brunnen "Liebende unterm Regenschirm" ist von einem Bauzaun umgeben. Dafür stiftet das schiefe Haus schön Verwirrung in unserem Kopf. Nach einer Runde um den Platz besteigen wir den Domhügel mit der Ruine der alten Kirche und dem Observatorium. Wieder unten gehen wir zur Johanneskirche , einem wunderschönen Beispiel norddeutscher Backsteingotik. Nach den Schäden diverser Kriege und der Verwahrlosung in kommunistischer Zeit ist sie schön hergerichtet und die Terracotta-Figuren über dem Portal suchen ihresgleichen.
Um 11:00 öffnet ganz in der Nähe das Puppen- und Spielzeugmuseum , wo wir uns eine Stunde lang dem Charme der Exponate aus längst vergangenen Tagen hingeben. Nach einem Abstecher in ein Internetcafe (brauchen in Riga noch ein Hotel) holen wir unser Auto und verlassen die Universitätsstadt.
Bevor wir die 45 km lange Baustelle der N3 ganz befahren, zweigen wir nach Sangaste ab.
Dort steht ein Gutshof, der im Stile eines Tudor-Schlosses errichtet ist. Der rote Backsteinbau sieht von außen ja ganz witzig aus, aber die EEK 35,-- pro Person für die Innenbesichtigung kommen uns doch etwas heftig vor, zumal so gut wie keine Inneneinrichtung vorhanden ist. Da sich am Himmel schon wieder Regenwolken zusammenziehen treten wir rasch die Weiterfahrt an und bei Valga überqueren wir die estnisch-lettische Grenze. (Der Grenzbeamte interessiert sich mehr für die Fahrzeugpapiere als für uns, aber er macht alles seeeehr gewissenhaft, bevor er den Schlagbaum hebt - allerdings hat bei der fast zehnminütigen Prozedur auch niemand warten müssen: wir waren die einzigen Grenzgänger...)

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Auf lettischem Gebiet sind die Straßen etwas ausführlicher beschildert, aber sonst um keinen Deut besser; soll heißen, mit Schlaglöchern ist auch auf Schnellstraßen zu rechnen, Fußgänger, Bushaltestellen, auf der falschen Seite entgegenkommende Fahrräder und parkende Fahrzeuge sind keine Seltenheit. Düsen die letzten Kilometer bis zu unserem heutigen Etappenziel Cesis. Finden kurz vor dem Schließen um 16:30 die Touristeninfo und bekommen dort einen kleinen kopierten Stadtplan. So bewaffnet suchen wir das Hotel "Katrina" , das uns als einzige Gäste in dieser Nacht beherbergen wird. Spazieren in die Altstadt, um uns ein Bild der Lage zu machen und landen für eine Erfrischung, die bei den derzeitigen Temperaturen und dem heftigen Wind gar nicht nötig wäre, auf der Terrasse des Hotels "Cesis". Nachdem unsere Suche nach einem netten Lokal von der Nachsaison sabotiert wird, setzen wir uns letztendlich für's wirklich gute Abendessen auch ins zugehörige Hotelrestaurant . Stiefeln dann zufrieden und gesättigt durch regennasse Straßen zu unserem Hotel.