Mo 4.9. Auf der kurischen Nehrung
Der Blick aus dem Fenster ist nicht berauschend: zwar sieht man auf die malerischen Boote im Hafen, aber der Himmel darüber ist grau und die Wimpel flattern im heftigen Wind. Hoffen das Beste für unsere Fahrt auf die Kurische Nehrung und holen unser Auto vom Parkplatz. Die Beschilderung läßt zu wünschen übrig, aber wir finden doch das neue Autofährterminal und kommen zügig zur Kassa und auf's Schiff. Nach 10 Minuten Überfahrt legen wir schon auf der Kurischen Nehrung an und folgen dem Konvoi zum Kontrollpunkt zwischen Smyltine und Juodkrante. Entrichten unseren Touristen-Obulus und fahren südwärts. Da das Verlassen der Straßen nur auf ausgeschilderten Wanderwegen erlaubt ist, fahren wir durch bis zum ersten Ort. Die Sonne blinzelt heraus und so empfinden wir die vielen dunkelbraunen Holzhäuser mit den weiß eingefaßten Fenstern und den blauen Giebeln ganz malerisch. Da wir dem Wetter nicht trauen, fahren wir jetzt durch bis zum südlichsten Ort auf litauischer Seite und besuchen das malerische Nida. In der Touristeninfo gibt es zwar nur einen groben Plan, aber besser als Nichts. Spazieren durch malerische Gäßchen, vorbei an kleinen Häuschen mit putzigen Gärtchen und häßlichen Sat-Schüsseln bis zum Meer und dem kleinen Museum mit den vielen Kurenwimpeln. Werfen aus der Ferne einen ersten Blick auf die große Düne, dann holen wir unser Auto und fahren um den Ort herum, bis wir eine unbeschilderte Auffahrt zur Düne finden. Wandern ganz brav den ausgesteckten Wegen entlang, aber der heftige Wind vermiest das Erleben, auch wenn er der Sonne mehr Platz am Himmel verschafft. Nach einem kleinen Abstecher zum Bernsteinmuseum wenden wir uns vom sicheren Haff zur rauheren Ostsee und gehen zum Badestrand von Nida. Der Wind ist mitlerweile so heftig, daß man fast nicht stehen kann, der aufgewirbelte feine Sand sticht wie eine Armada von Nadeln im Gesicht. Nach dieser Luftdusche arbeiten wir uns langsam wieder nordwärts und besuchen auf dem Weg zurück zur Fähre noch einige Aussichtspunkte. In Juodkrante gehen wir noch ein paar Stationen auf dem Märchenpfad (die Holzskulpturen erzählen von Sagen, die wir leider nicht kennen), dann geht's zügig zur Fähre. Diesmal müssen wir nichts bezahlen und können nach dem Verlassen des Schiffes gleich loslegen.

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Fahren der Küste entlang nordwärts, denn in Palanga wollen wir uns das Schloß mit dem Bernsteinmuseum anschauen. Der Park ist bald gefunden, der Eingang nicht mehr so leicht, und bis wir beim Schloß sind, beginnt es doch tatsächlich zu regnen! Zu allem Überfluß ist das Museum, entgegen der Angaben in unseren Büchern auch noch zu. Versuchen unser Glück in der Fußgängerzone, die ganz malerisch hergerichtet ist. Vor einem heftigen Regenguß retten wir uns in das Restaurant Zuvine, dort lassen wir uns mit einem traumhafen Blick durch Panoramafenster und einem Fischmenü verwöhnen. Zum Dessert gönnen wir uns einen Spaziergang vor zum Meer und über die alte Landungsbrücke. Der Wind ist heftig, das Wasser unter uns tobt: ein echtes Erlebnis. Bleiben bis zur Dämmerung, dann fahren wir wieder zurück nach Klaipeda und unterwegs sehen wir die Sonne ganz kitschig rot untergehen.