Hier ist Stillstand Fortschritt. So ein Städtchen ist Methana. Josef ankert zumeist römisch-katholisch, das heißt mit dem Heck zuerst an der Pier und mit Buganker. Jeder, der an der NEPTUN vorbei schlendert bleibt stehen. Wo gibt es das noch ? Schwielige Eiche, barocke Bauchigkeit und altes Schmiedeeisen. Die Grünen Fraktion würde sofort anheuern auf diesem Vollwertschiff - zum makrobiotischen Segeln. Oft ankern wir einfach in einer Bucht voller Gerüche und zirpender Zikaden .Verbrannte Berge, wenige verwaschene Häuser, eine Taverne, davor ein Anleger, keine Yuppy Jachten, zehn alte Fischerboote, angelnde alte Frauen, wortkarge, verwitterte Männer, gutes Essen. Josef sucht den Wein aus. Wir geben uns Rezina und Oktopus hin. Ja, es werden Abende mit tiefen Gesprächen und manchmal hohen Rechnungen. Wir schlucken, schlemmen und schwitzen. Wir fahren eben mit Josef auf der NEPTUN.
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Nachts, wenn wir sicher am alten Stockanker hängen, bayrischt er uns immer neue Geschichten auf: „I erzähl Eich jetz amoi die Gschicht´ von meiner Paulus-Reise.“ Und dann berichtet er von seiner mehrmonatigen Segeltour auf den Spuren des Apostel, von Jerusalem nach Rom. oder „Im Mittelmeer gibt es drei Winde: den aus der falschen Richtung, den zu starken oder gar keinen.“ „Hab ich Dir schon erzählt, wie mir mit unserer NEPTUN den Nil hochdampft sand? “ „ Kennst Du noch Jakob, den Wuiden, der sei Schiff glei drei moi verkauft hod. Auch ich kannte den zahnluckigen Spross einer angesehenen, Münchener Antiquitätendynastie . Begnadet verjüngte er alte Schiffe und ließ junge Madonnen rapide altern. Ein Jongleur seines Schicksales. Gott hab ihn selig.