letzte Gedankenreflektion des heutigen Tages: ... wir sitzen in der Abendsonne auf unserem 2.040 m hoch gelegenen Campground, etwas kühler ist es in dieser Höhe, das Feuer in der Feuerstelle lodert ... Reisefrieden ist eingekehrt ... am Nachmittag waren wir auf einer 4-km-Wanderung auf einem alten Trail auf dem nah dem Campingplatz beginnenden, benachbarten Bergpass i.H.v. 2.400 m mit irrsinniger, unglaublicher, nahezu überwältigender Aussicht in die Bergwelt, auf die Eisfelder, den Athabasca-Gletscher auf der gegenüberliegenden Talseite ... mit jedem Schritt wurden die Aus- und Anblicke beeindruckender, schöner, unerwarteter ... der Anstieg in der ohnehin schon etwas „dünnen“ Luft auf über 2.000 m Höhe – olala – die Erdanziehungskraft war an einigen Wegabschnitten sehr deutlich zu spüren, die Lungen pumpten zeitweilig mächtig, der Wind auf dieser offenen Berghangfläche blies immer mal wieder empfindlich kühl über den schweißerhitzten Wandererkörper ... der Weg endete auf einer Art offener, großzügiger Bergwiese, auf der nur noch Kleinstvegetation zu sehen war (Bäume und Sträucher hatten wir bereits seit einiger Zeit hinter uns gelassen) und uns war ein atemberaubender Rundumblick über die Bergwelt um das Columbia-Eisfeld herum und den, etwas entfernt hinter der das tief unter uns liegende Tal schneidenden Straße befindlichen Gletscher vergönnt ... die Kamera klickte unentwegt, unsere Euphorie – Freude über den geschafften Aufstieg, den Weg und all das Wunderbare, die Landschaft, das Unglaubliche unseres Hierseins, jetzt in diesem Moment – wollte so gern in uns bewahrt, festgehalten, mitgenommen werden...

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Jasper
16.06.2008
... von den Eisfeldern ca. 100 km Richtung Jasper (ich bin – ohne äußeren Anlass – gerade etwas urlaubsmüde, kommunikationsmüde, schweige lieber vor mich hin, hänge meinen Gedanken nach, während ich an der Bergwelt der Rocky Mountains vorbeigefahren werde) ... gerade fuhren wir an einem Hinweisschild „man solle bitte beachten, das die nächste Tankmöglichkeit 100 km entfernt sei“ vorbei – erstmalig zeigt sich die Weite dieses Landes auch in dieser Hinsicht ... später im Hochland sollte das noch eine ganz vertraute Wahrnehmung werden...
 
... Wasserfälle ... im Moment der Sunwapta-Wasserfall; später folgt der Athabasca-Fall ... wenn man doch all die Großartigkeiten des Gesehenen wahrlich festhalten könnte ... später beim Niederschreiben, zu Hause, in der Alltagsumgebung verschwimmt einiges in der Erinnerung; aber ein paar lebendige Erinnerung, mehr als angenommen erlebe ich beim Auf- und Niederschreiben, beim Sortieren meiner notierten Gedanken und Eindrücke wieder; bin in Gedanken wieder dort, erlebe nochmal ... die Erinnerungen sind lebendig ... Urlaub in dieser Form heißt somit für uns Erleben; Gedanken und Empfindungen öffnen; Geist und Wahrnehmung weiten; Erinnerungen mit sich nehmen...