Sobald wir die Maisfelder hinter uns gelassen haben, entdecken wir in der Ferne einige Häuser. Da es hier keine Stromleitungen mehr gibt, muss hier Amish Land anfangen. Und tatsächlich, die ersten Kutschen kommen uns entgegen, alles in Schwarz gehalten. Ganz aufgeregt fummle ich den Fotoapparat heraus, aber schon sind sie weg. Es wird gesagt dass in vielen Amish Gemeinden es nicht erlaubt ist sie Mitglieder zu fotografieren, daher sollte man aufpassen und nicht zu offensichtlich die Leute anvisieren. Vor einigen Häusern sehen wir kleine Kinder die irgendwas an selbstgebastelten Ständen verkaufen, manche Äpfel oder Kürbisse, je nachdem was bei ihnen zu Hause angebaut wird. Die Buben tragen alle einen Hut mit Hemd und langer Hose, die Mädel lange Kleider mit einer Art Haube, die sehen echt süß aus. Die Straßen sind hier auch geteert, man sieht aber deutlich die tiefen Rillen die die Kutschenräder im Teer hinterlassen haben. Vor den Kutschen ist immer nur ein Pferd eingespannt, manche Wagen haben Blinker und sogar Rücklichter. Wir sehen aber auch ganz normale Wagen mit Amish hinterm Steuer, soll der Fortschritt sie nun doch eingeholt haben? Dann endlich sehen wir das Eingangsschild von Berlin, es ist kunterbunt und nicht zu übersehen. Schnell sehen wir dass dies hier eher der touristische Bereich ist, die Stadt ist voll mit Amis, sind ja auch Schulferien. Da nun auch noch Wochenende ist, machen wir uns erst einmal auf die Suche nach einer Bleibe, nach Wochen Reisen auf dem Highway wissen wir wie wichtig es ist frühzeitig ein Zimmer zu finden.

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Mit Hilfe unseres genialen Navi finden wir auch eins, ist aber ganz und gar nicht so wie wir es gedacht hatten, von wegen zurück zu der Einfachheit. Dieses Hotel ist das Beste was wir auf der ganzen Fahrt hatten, die Zimmer super eingerichtet und im Bad finden wir sogar einen Whirlpool vor, unglaublich. Ein bisschen schuldig fühlen wir uns ja schon, wollten wir doch eigentlich das Leben der Amish besser kennenlernen. Wenigstens die Eigentümer der Anlage sind Amish, viele der Angestellten auch. Nach dem einchecken ziehen wir aber erst einmal los, nun wollen wir aber richtige Amish sehen. Obwohl der Ansturm der Turis etwas nervt, entdecken wir doch viele interessante Sachen, wie zum Beispiel eine Reparaturbude für die Kutschen, oder vor einem Supermarkt gibt es extra Parkplätze für die Kutschen und Stellen für die Pferde.