Die Felder stehen in voller Blüte. Die Amish haben auch eine ganz eigene Art das Heu aufzustocken, wie kleine Pyramiden sehen diese Hügel aus. Heute scheint auch überall Waschtag zu sein, viele Häuser haben zwischen Haus und Scheune lange Leinen gespannt, auf denen nun die Wäsche trocknet.  So langsam bekommen wir nun Hunger, das Frühstück heute Morgen ist schon lange her. Obwohl wir nach Restaurants Ausschau halten, hier draußen scheint es keine zu geben. Also fahren wir zurück in Richtung unseres Hotels, dort finden wir ein lokales Diner, es rühmt sich das beste Essen im Ort zu haben, na dann nix wie rein. Das Essen wird rasch serviert, und wir staunen nicht schlecht, die ganze Belegschaft des Restaurants scheint aus Amish Mädchen zu bestehen, jedenfalls tragen alle die typischen langen Kleider mit den Hauben. Also scheinen doch die Amish außerhalb ihrer Gemeinde arbeiten zu können. Früher wohnten und arbeiteten die jungen Leute auf der Farm ihrer Eltern, dann übernahmen sie die Wirtschaft oder wenn sie heirateten zogen die jungen Mädchen zu der Familie des Mannes. Gab es im Haushalt einer Familie mehr Kinder als Platz war, wurde mehr Land gekauft so dass auch diese Kinder ihre eigene Farm bekamen und genug Land besaßen um sich und die Ihrigen zu ernähren. In den letzten Jahren soll aber das Land sehr teuer geworden sein, so dass viele Familien nichts mehr dazu kaufen konnten und sich nun gezwungen sahen ihren Kindern neue Möglichkeiten zu geben um ein Auskommen zu haben. Die Amish Leute waren schon immer sehr geschickt gewesen und haben in der Vergangenheit viel im Haus selbst gemacht, daher arbeiten heute viele Amish als Tischler, stellen wunderschöne Möbel und andere Gebrauchsgegenstände her. Die Handwerkswaren der Frauen, ob es sich nun um Selbstgebackenes oder Wollartikel handelt, werden gerne von Touristen gekauft. Was aber unsere Aufmerksamkeit  fesselte waren 3 junge Mädchen am Tresen. Laut tuschelnd und lachend tippten sie fleißig SMS in ihre Handys, jetzt waren wir doch baff vor Überraschung.

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Fast ein wenig traurig verabschieden wir uns vom Gedanken dass hier die Welt des Fortschritts doch noch keinen Einzug gehalten hat, aber wahrscheinlich müssen die Amish einige ihrer Regeln lockern um nicht unterzugehen. Später im hoteleigenen Kino zeigen sie uns einen kurzen aber sehr aufschlussreichen Film über das Leben der Amish. Wir erfahren dass es auch innerhalb der Amish Gemeinden unterschiedliche Ansichten über das Leben und den Fortschritt gibt. So erlauben einige liberalere Gemeinden ihren Mitgliedern das Benutzen von Traktoren und Autos, andere Gemeinen erlauben zwar den Besitz von Autos aber verlangen dass alles in Schwarz zu streichen ist, auch die Stoßstangen.