In Manhattan angekommen, vor einer der nicht seltenen Bau­stellen dieser Stadt, schert ein schwarzer Cadillac, nicht unähn­lich dem deutschen Reißverschlusssystem, in den fließenden Verkehr. Er macht allerdings den Fehler, sich vor unseren Taxi­fahrer zu zwängen. Das tut man nicht, das ist Gesetz (man sieht, wir fühlen uns schon irgendwie heimisch und solidarisch). Bangla bedenkt ihn per se mit einer wahren Schimpfkanonade amerika­nischer Flü­che (sie sind amerikanisch, da gibt es keinen Zweifel), die immer länger und schlimmer wird, da dummerweise zudem noch eine penetrante Ampel auf Rot steht, sodass nichts mehr geht. Wir stecken im Stau fest. Bangla hupt und droht, droht und hupt. Flink wie ein Wiesel hat er flugs sein Fenster herunter­ge­kurbelt und schreit seinen Zorn nach draußen, wo ihm niemand auch nur eine Spur von Aufmerk­samkeit schenkt.

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Diese Tatsache scheint den schmächtigen Mann noch mehr aus der Fassung zu bringen, denn ehe wir uns versehen, hat er ein paar Münzen geschnappt und schleudert sie gegen das Fahr­zeug seines vermeintlichen Widersachers. Dieser scheint glück­licher­weise zu­nächst keine Notiz davon zu nehmen, doch eine zweite Münzauf­forderung in die Heckscheibe lässt ihn cool und ruhig und zwei Meter groß aus dem Fahrzeug steigen. In diesem Mo­ment be­merken wir, dass sowohl der Cadillac als auch sein Fahrer schön schwarz sind und beide eine spiegelnde Glatze haben. Wir rücken auf Tuchfühlung zusammen, während Bangla dem schwar­zen, ele­gant gekleideten Mann, über dessen rechter Augenbraue eine kleine Narbe wie ein Reiskorn unter der Haut verläuft, ein derbes, hoch­stimmiges »son of a bitch« zuwirft, noch ehe er vor dem Taxi­­fenster zum Stehen kommt. Dann spitzt er die Ohren, was ihm leichtfällt, denn was die ab­stehen­den Gehör­organe be­trifft, kann ihm so leicht keiner im Umkreis von Kilometern das Wasser reichen. Bangla hüpft in seinem Sitz, als habe ihn ein be­sonders schlimmer Anfall von Schluckauf ereilt, und schreit der Glatze ins Gesicht – nachdem er aus begreiflicher Prävention seine Brille von der Nase genommen hat –, er möge ihm doch bitte gefälligst eine reinhauen, aber er würde schon sehen, was er davon habe. Er scheint mit dem Mundwerk nicht weniger flink zu sein als mit dem Fahren.