Am nächsten Morgen gab es Müsliriegel und Tee zum Frühstück. Danach ging es denselben Weg zurück zu den Emerald Lakes, wobei es diesmal schön schweißtreibend den Berg hinaufging. Da ich mich rechtzeitig aufgemacht hatte, hatte ich diesmal den Track fast für mich alleine- die Heerscharen der Tagestouristen hatten diesen Bereich des Tracks noch nicht erreicht. Am untersten der Emerald Lakes ging es dann hinab ins Otuere Tal, über zum Teil scharfkantiges vulkanisches Gestein. Am frühen Nachmittag hatte ich die Otuere Hütte erreicht und genoss es, dort in der Sonne zu sitzen. Mit anderen Wanderern tauschte ich die Erlebnisse auf dem Track aus und ließ den Abend in der Hütte ausklingen. Dabei vergaßen wir es dennoch nicht, den funkelnden Sternenhimmel zu bewundern. Am nächsten Morgen hatte ich das Glück den Sonnenaufgang miterleben zu dürfen. Die Sonne tauchte dabei den Ruapehu und Ngauruhoe in einen nur schwer zu beschreibenden Rot-Ton.
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Da mein heutiger Tagesabschnitt zur Waihohonu Hütte nur rund 8 km lang ist, hatte ich es nicht gerade eilig und brach erst am späten Vormittag auf. Auf diesem schwach welligem Gelände kam ich gut voran. Zum Ende hin ging der Track dann noch durch einen dichten Wald.
Die Waihohonu Hut, der letzte Übernachtungsort auf dem Track hat einen exzellenten Blick auf den Ruapehu zu bieten. Außerdem waren nach weiteren guten 10 Minuten Fußweg ohne den schweren Rucksack die gleichnamigen Quellen zu erreichen, die so einladend aussahen, dass ich sofort ein Bad darin nehmen wollte. Nachdem ich mit den Füßen im Wasser stand, entschloss ich mich dann spontan nur zu einer kürzen Katzenwäsche, da das Wasser einfach eisig war. Am Abend wurden, wie an beiden anderen Tagen zuvor, vom Hüttenwart die Tickets kontrolliert. Danach gab es den Wetterbericht für den morgigen Tag, der mich zuversichtlich stimmte und mich ruhig schlafen ließ.
Auf dem letzten Tagesabschnitt von der Waihohonu Hütte bis zum Whakapapa Village habe ich es mir nicht nehmen lassen, die Tama Lakes, die ich schon auf dem Gipfel des Ngauruhoe bewundern konnte, in genaueren Augenschein zu nehmen. Dabei kämpfte ich mich zum Aussichtpunkt des Upper Tama Lakes hinauf, da mir dieser von anderen Wanderern am Abend zuvor wärmstens empfohlen worden war. Und es mag sich schon fast langweilig anhören: ich wurde zum wiederholten Male mit wunderschönen Ausblicken belohnt.
Am Ende meiner Wanderung im Whakapada Village freute ich mich, wieder in der Zivilisation zu sein und ein richtiges Abendessen und eine ausgiebige Dusche genießen zu dürfen.
Am Abend war ich noch ganz überwältigt von den Erlebnissen und konnte sehr gut nachvollziehen, warum diese grandiose und atemberaubende Landschaft als Kulisse von „Mordor“ ausgewählt worden ist.