Korallen bestehen aus vielen kleinen Polypen. Die Korallenpolypen tropischer Riffe, wie sie in den warmen, lichtdurchfluteten Flachwasserbereichen tropischer Meere verbreitet sind (beispielsweise im Roten Meer oder im „Great Barrier-Riff“ in Australien), verfügen über so genannte „Endosymbiontische Zooxanthellen“. „Endosymbiontische Zooxanthellen“ bedeutet übersetzt so viel wie „mikroskopisch kleine Algen, die in den Korallen leben, wovon beide – Alge und Koralle – Vorteile haben“. Die Korallenpolypen versorgen die Algen mit Kohlendioxid für die Photosynthese und erhalten von Ihnen Kohlenhydrate. Mit Hilfe der Algen können die Korallen ihre Kalkskelette viel schneller aufbauen, als es ohne sie möglich wäre. Manche Korallen können so bis zu 25 cm im Jahr wachsen.
 
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Die Korallen der Kaltwasserriffe verfügen nicht über „Endosymbiontische Zooxanthellen“ und wachsen daher viel langsamer. Doch da sie keine lichtabhängigen Algen beherbergen, somit lichtunabhängig sind, können sie auch in der Dunkelheit wachsen. Hier, in den Fjorden Chiles, wurden sie erst vor wenigen Jahren entdeckt. Mittlerweile hat man diese Art von Korallenriffen auch in der Tiefsee entdeckt und vermutlich gibt es noch viele bisher unbekannte Kaltwasserriffe in den Meeren unseres Planeten.
Es gibt noch viele andere Bewohner des Fjordmeeres: Fische, Robben und Wale, aber auch Quallen, Krebse, Muscheln und Schnecken, Moostierchen und die verschiedensten Würmer. Nicht zu vergessen Tange und Algen als Vertreter der marinen Pflanzenwelt.
Etagenwohnungen: Unten die Seelöwen, oben Kormorane
Bei aller Faszination und bei aller Schönheit der Lebewesen im Meer dürfen wir den Rückweg zum Schiff nicht vergessen. Im Meer sind wir Besucher für eine sehr begrenzte Zeit. Bei einer maximalen Tauchtiefe von 30 m haben wir nur etwa 40 Minuten Zeit. Dann müssen wir zurück an die Oberfläche.
Meine Tauchpartnerin und ich haben uns während des Tauchganges mit Zeichen verständigt. Nun schauen wir uns an. Ich deute auf meinen Tauchcomputer und zeige mit dem Daumen nach oben. Das heißt: Auftauchen!
Langsam, nicht schneller als die Blasen der Luft, die wir ausatmen, steigen wir auf. Allmählich wird es heller. Das Sonnenlicht und die Farben kehren zurück.