John war unser Führer und er lief auf dem kaum zu erkennenden Trampelpfad als erster voraus und hielt manchmal an, um uns bestimmte Pflanzen oder Tiere zu zeigen.
Zuallererst sahen wir die Tagua-Palme, aus deren harter Frucht Schmuck und Schnitzereien hergestellt wurden. In Riobamba hatten wir uns einen Laden angesehen, der diese Sachen selber aus den Nüssen (oder was das auch immer war) herstellte und verkaufte. Ich hatte meinen Ring um und er sah wirklich aus wie Elfenbein. Und jetzt, wo er einige Tage alt und schon getrocknet war, war er nicht mehr so weich sondern ganz hart.
Bald sahen wir auch gefährlich anmutende Bäume, deren Stamm von oben bis unten mit spitzen Stacheln übersät waren und bestimmt auch ein Grund für die anfängliche Warnung gewesen sind, nichts anzufassen. Außerdem wussten wir nicht, was für unheimliche Tiere es da noch gab, die auch nur darauf warteten uns aufzufressen. Und einer Tarantel fasse ich auch nicht gerne auf den Kopf.
John zeigte uns eine Palme, Palmito genannt, aus der das Palmherz gewonnen wird. Nur der Terminaltrieb ist essbar, das heißt, wenn geerntet wird, dann geht die Pflanze ein.
Im Urwald gibt es kaum fruchtbaren Boden und die Humusschicht beträgt auch nur knapp 20 cm, der Rest ist für die Pflanzen unbrauchbar. Die Pambil-Palme stützt sich auf viele oberirdische vom Stamm abzweigende Wurzeln um Halt auf dem dünnen Boden zu haben. Aus der Pambil-Palme stellen die Indianer ihre Blasrohre mit den Pfeilen her, sowie aus dem schönen schwarzen Holz Schnitzarbeiten. Außerdem ist es auch ein beliebtes Holz für Möbel.