den Bootssteg geschwommen. Er gehörte praktisch zur Lodge, als er noch kleiner war, ist er zufällig mal eingefangen worden. Da er schon zu diesem Zeitpunkt nur noch drei Pfoten (oder sind das Klauen oder Pranken oder Füße?) hatte - die Vierte hatte er wahrscheinlich bei einem Kampf mit Artgenossen verloren - wurde beschlossen, ihn in dem See auszusetzen und ab und zu zu füttern. Diese Fütterung stand jetzt an, und so entschädigte uns der Kaiman für die uns entgangene Anakonda. Aber es war ja nicht unser letzter Tag in Bataburo.
Dann stand schon wieder Essen auf unserem Programm. Im Urlaub wollte ich eigentlich abnehmen, zumindest aber nicht zunehmen. Bei der Verpflegung allerdings konnte ich meine guten Vorsätze vergessen. Ein dreigängiges Menü zum Abendessen! Unseren Koch hätte ich am liebsten nach Deutschland mitgenommen, egal was er machte, es schmeckte einfach gut. Ausnahmsweise genehmigte ich mir mal ein Bier , das erste in dem Urlaub. Irgendwie gehörte nach so einem aufregenden Tag ein leckeres kühles Bier auch zum Essen dazu.
Endlich auf meinem Bett, zog ich das Moskitonetz um mich herum, befestigte es unter der Matratze, damit keine Kakerlaken zu mir ins Bett gelangen konnten, und schrieb mit Hilfe meiner Stirnlampe noch die letzten Sätze in mein Tagebuch. Als mir die Augen vor Müdigkeit zufielen und ich meine eigene Schrift nicht mehr lesen konnte, machte ich das Licht aus und entschwand in wilde Urwaldträume. Am liebsten sollte die Zeit stillstehen, hier wollte ich bleiben im grünen Dschungel bei all den Moskitos und Schlangen. Ich war richtig glücklich. Ich glaube, beim Einschlafen lag ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen.
In der Nacht schlief ich wie ein Baby. Das lag wahrscheinlich am Bier.
(Wer wissen möchte, wie es weiter geht... Fortsetzung unter: "Ecuador Reisebericht Teil 2")