Im Reiseführer hatten wir gelesen, dass man in Banos unbedingt den Sonnenaufgang in den warmen Thermen genießen müsse. So stolperten wir also nachts um 5 Uhr über schlafende Menschen, die keine Unterkunft gefunden hatten bzw. sich keine Unterkunft leisten konnten, durch die Straßen von Banos zur Therme. In der Therme angekommen merkten wir sehr schnell, dass wir nicht die einzigen waren, die das warme Wasser lockte. Beim Betreten der Therme zogen wir (zwei großgewachsene blonde Mädels) so schnell alle Blicke auf uns. Beide Becken waren komplett überfüllt mit zahlreichen Ecuadorianern, die uns aber bereitwillig ein kleines Plätzchen im Becken frei machten. Sehr schnell entwickelte sich ein Gespräch (woher kommt ihr, was macht ihr hier, etc.), bei dem wir dann aber auch einiges über Banos und die Wallfahrtsprozession erfuhren, die dort an diesem Tag (Karfreitag) stattfand und die vielen Menschen angelockt hatte.
 
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Nach einigen Tagen in den Anden kam ich zurück nach Quito, von wo aus ich einen Flug auf die Galapagosinseln gebucht hatte. In Quito erfuhr ich, dass das Schiff, das ich gebucht hatte, kurz zuvor gesunken war (die acht Passagiere konnten zum Glück alle gerettet werden) und dass ich für einen kleinen Aufpreis umbuchen könne. Dies tat ich dann auch, auch wenn mir dabei doch etwas mulmig zumute war. Auf dem Schiff stellte ich sehr schnell fest, dass es mit meiner Seetauglichkeit nicht weit her war, und so verbrachte ich zahlreiche Stunden gemeinsam mit meiner Zimmergenossin über die Reling gebeugt... Entschädigt wurde ich dafür aber auf Galapagos durch das gemeinsame Tauchen bzw. Schnorcheln mit Seehunden und Pinguinen, die neugierig um mich herum schwammen. Unter Wasser konnte ich auch einen riesigen Roche, Katzenhaie und eine Meerechse, die gemütlich die Algen abweidete, bestaunen.
Auch an Land jagte eine Attraktion die nächste. Angefangen von den jungen Seehunden am Strand, über zahlreiche Vögel, Echsen und Schildröten. Die Tiere auf Galapagos zeigen keinerlei Scheu vor dem Menschen, so dass man mitten durch Seehunde- oder Vogelkolonien spazieren kann und sich den Tieren auf wenige Meter nähern kann. Ein besonderes Erlebnis war die Balz der Blaufußtölpel, die im Wechsel ihre blauen Füße hochhoben und sie dem Partner präsentierten. Ich konnte mich kaum von diesen putzigen Tierchen losreißen, die mein Biologenherz höher schlagen ließen.
Zahlreiche vulkanische Erscheinungsformen wie Vulkankrater, Tuffgesteine, Basaltsäulen, Aa-Lava und Pahoehoe-Lava auf den einzelnen Inseln ließen dann mein Geographenherz höher schlagen.
Zurück in Quito wurde ich schon am Ausgang des Flugzeuges von einem Freund empfangen, der in den Ferien ein Praktikum am Flughafen gemacht hatte.