Hier gibt es Gestricktes, Gehäkeltes, Gewebtes und Geflochtenes in allen Farben und dazu viel Schmuck. An Samstagen ist der Markt noch wesentlich größer als an Wochentagen. Mich erfreuen besonders die zahlreichen Tillandsien, die wie Noten auf einem Notenblatt verteilt auf den Stromleitungen Halt finden. Anschließend fahren wir bis Cotacachi weiter. Ein reicher Bürgermeister hat daraus einen blühenden Ort gemacht, wie man ihn in ganz Südamerika nicht mehr findet. Alle leben hier von der Lederverarbeitung und müssen nicht mehr abwandern. Sogar die einzige Hochschule gibt es hier dafür. Wir fallen zum Mittagessen in den schmucken Ort ein und eine mitreisende Dame aus Uruguay bestellt sich ein Cuy. Das Meerschweinchen grinst uns im Stück goldbraun paniert auf einem dicken Salatbett mit seinen großen Nagezähnen an. Auf der Rückfahrt sehen wir an den Berghängen gut die überdachten Rosenplantagen. Ecuador ist nach Kolumbien Hauptexporteur. Nach einem freundlichen Tag kommen wir bei einem Gewitter nach Quito zurück und marschieren im Regen zum Hotel, wobei die anderen Reisenden jeweils vor ihrer Residenz abgeladen werden.

 

Am nächsten Tag erneuter Marsch in die Juan León Mera. Wieder nur Touristen aus Spanisch sprechenden Ländern. Diesmal macht sich Guide Carla aber die Mühe, für mich alles in Englisch zu übersetzen. Erst besuchen wir die Altstadt, die jetzt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Zu meinem letzten Besuch ist alles viel sauberer und sicherer geworden, was bestimmt mit der Ernennung zusammen hängt. Nur Losverkäufer und Stadttauben auf der Plaza de San Francisco sind gleich geblieben. Die Kirchen erstrahlen innen wie außen noch im gleichen Prunk aus Blattgold und vor dem Gouverneurspalast wechseln sich alle 2 Stunden zwei stramme Elitesoldaten bei der Wache ab.