Aber dann beginnt es kurios zu werden. Wir gewinnen nicht an Höhe und kreisen über der nebligen Stadt bis zur Durchsage: Vogelschlag und damit Notlandung am Standort. Beim Aussteigen sehen wir 7 große Blutflecken im Cockpitbereich. Nun warten wir in der Transithalle und plötzlich läuft alles vor den allgegenwärtigen Fernsehern im Dauerbetrieb zusammen. Militär und Polizei streiken und haben bereits den Flughafen von Quito besetzt. Für Guayaquil steht es wohl kurz bevor. Pressehubschrauber kreisen schon. Erste Tote und Plünderungen in den unbewachten Straßen werden gemeldet. Die Nummer zu unserem Verbindungsbüro vor Ort ist falsch, André recherchiert im Internet und dann soll uns eine Alicia abholen, die sich bereits im Gebäude befindet. Aber es kommt niemand. Bis zum Abend schaffen wir es dann, dass man uns ins ummauerte und vergitterte Hotel Mocow bringt, indem schon alles von englischen Gestrandeten wimmelt. Keiner hier ist natürlich auf die Situation vorbereitet gewesen und so gibt es für jeden erstmal eine Banane und eine Scheibe Käse. Die auch hier festsitzende Schweizer Journalistin Margit Niedermaier (sie schrieb das Vorwort zu Margarete Wittmers berühmtem Buch „Postlagernd Floreana“, jedem Galapagoskenner ein Begriff) informiert uns immer über den neuesten Stand und abends gehen schon wieder die ersten Flüge. Schlafe schlecht ein, da im Zimmer über mir die feurige Rede von Präsident Rafael Correa Delgado aus dem TV dröhnt.