Wir fahren durch enge Strassen, entlang an alten Holz- und neuen Steinhäusern in Richtung Norden. Die Gegend am Meer ist dicht besiedelt. Guyana ist ein armes Land, trotz vieler Gold- und Diamantenvorkommen. Man sieht viele alte Autos, aber auch noch einige Pferdewagen sowie jede Menge indischer Tempel.
In diesem Frühjahr findet in der Karibik die Cricket-Weltmeisterschaft statt, in Guyana sind 7 Spiele geplant. Deshalb wird ein neues Stadion gebaut und daneben eine große Wohnsiedlung mit hübschen kleinen Häusern. Sie werden während der WM an Gäste vermietet und sollen anschließend an Guyanesen verkauft werden, so erzählte es uns unser Fahrer. Auch ein großes Hotel entsteht, alles ist schon fast fertig.
Dann erreichen wir den Demerara - River, er ist an der Mündung mehrere Kilometer breit. Es geht über eine Pontonbrücke, sie stammt noch aus der holländischen Zeit und ist fast 2 km lang. Das Land ist sehr flach, teilweise liegt es unter dem Meeresspiegel. Die Holländer haben zu ihrer Zeit mit einem Kanalsystem das Land entwässert und zum Meer hin einen Deich errichtet und Wehre gebaut, die das Rückfließen des Flutwassers verhindern. Es sieht alles ein bisschen wie „Holland“ aus, und das System funktioniert noch immer. Damit kennen sie sich eben aus.
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Dann erreichen wir die Bootsanlegestelle am Essequibo.
Von hier aus kann man mit kleinen Booten, bis zu 16 Personen, die vielen Inseln, über 1000, erreichen. Wir klettern also in das wartende Boot, unser Gepäck wird verstaut, und jeder bekommt eine Schwimmweste angelegt. Dann geht die Fahrt flussaufwärts zum Baganara Resort. Das Boot fährt schnell, und wir hören nur das Dröhnen des Motors und spüren das harte Aufschlagen des Bootsrumpfes auf dem Wasser. Man muss sich gut festhalten. Sonnenschutz ist sehr zu empfehlen.
Der Bootsführer fährt entlang des linken Flussufers stromaufwärts, so können wir die Besiedlung am Ufer betrachten. Eine Schule ist zu sehen, die Kinder tragen Schuluniformen und werden gerade mit dem „Schulboot“ abgeholt. Rechts von uns sind viele Inseln, so dass man das andere Flussufer gar nicht sehen kann. Die Häuser werden seltener, dafür fahren wir direkt durch den Wald, Mangroven sind gut zu erkennen, aber keine Tierwelt, dazu fährt das Boot zu schnell. Plötzlich stoppt der Skipper das Boot und zieht den Motor hoch, wir haben Ebbe und schon Niedrigwasser und sind auf Grund gefahren. Es gibt viele Untiefen, was der Bootführer an den Wasserfärbungen erkennt. Er springt ins Wasser und schiebt das Boot etwas zurück, das Wasser ist etwa 70 cm tief an dieser Stelle. Nun tuckern wir vorsichtig zurück und fahren weiter auf den Fluss, umfahren eine Insel und erreichen dann nach insgesamt 1,5 Stunden eine kleine Insel, auf der sich nur unser gebuchtes Baganara Resort befindet.