Die Bucht von San Ignacio ist eine der wenigen Buchten der Baja California, in denen die Grauwale jedes Jahr Ende Januar eintreffen, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen und einige Monate aufzuziehen oder um sich zu paaren. Im März oder spätestens April ziehen sie dann wieder die Küste hinauf nach Norden bis in die Beringsee, wo sie im Sommer Massen von Krill vertilgen und sich wieder Speck anfressen für die anstrengende, bis zu 12.000 Kilometer lange Wanderung wieder hinab in die Lagunen der Baja California und zurück. Es ist dies die längste Säugetierwanderung der Welt. Ein erwachsener Grauwal wird etwa 15-18 Meter lang und wiegt 25 bis 30 Tonnen, manche auch mehr.
{{g_ads}}
Es ist ein mittelgroßer Wal, der früher erbarmungslos gejagt wurde bis an den Rand der Ausrottung. Der berühmt-berüchtigte Walfänger Scammon (nach dem eine der Baby-Lagunen benannt wurde) hatte das Geheimnis der Lagunen der Baja entdeckt und die Wale gnadenlos abgeschlachtet, bis es weltweit nur noch etwa 250 Tiere gab. Seit 1946 ist der Grauwal strikt geschützt und konnte sich in der Zwischenzeit wieder so gut erholen, daß Kenner heute der Ansicht sind, daß die Population mit ca. 20.000 Tieren wieder auf dem Stand ist wie vor der Waljagd. Möge uns dieses herrliche Tier erhalten bleiben.
Die Walbabys sind übrigens auch schon etwa 4-5 m lang und 1000 bis 1500 kg schwer, wenn sie in den Lagunen geboren werden. Hier sind sie sicher vor ihren einzigen Feinden, den Killer- oder Schwertwalen. Diese warten am Eingang der Lagunen auf die jungen Wale, und wenn die Mütter mit ihren Jungen die lange Wanderung in den Norden antreten, muß so mancher kleine Wal in den Zähnen der Orcas sterben. Auch viele erwachsene Grauwale haben Bißspuren der Orcas in ihren Schwanzflossen. Und einigen wurde auch ein Stück aus dem Körper gebissen, wie Narben zeigen. Die Killerwale haben ihren Namen wohl zu recht, obwohl man kein Tier mit menschlichen Begriffen versehen sollte.