Nach dem Frühstück unter mindestens 100 kreisenden Geiern brechen wir die Zelte ab und haben heute einen Fahrtag von etwa 320 km vor uns, denn wir wollen zur Lagune San Ignacio, dem absoluten Höhepunkt dieser Reise, wie wir bald erfahren sollten. In Loreto tanken wir noch einmal.
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Klaus findet ein geöffnetes Postamt vor, so daß unsere Postkarten an die Lieben daheim doch noch abgeschickt werden können, und dann fahren wir durch eine traumhaft schöne Bergwelt voller Kakteen. Nach rund zwei Stunden machen wir Pause in der schönen Bahia Conception, einer traumschönen, einsamen Bucht am Cortez Meer. Hier finden wir ganz tolle Muscheln, Korallen und andere Schätze des Meeres. Einige dunkelrote Korallenstöcke nehme ich als Andenken mit. Sie liegen überall herum.
Die Tortillas können mich heute nicht reizen, ich halte mich lieber an das Vollkornbrot mit würziger Sauce. Danach geht es bald weiter bis Santa Rosalia, wo wir die Küste verlassen und landeinwärts bis zu dem trostlosen Dörfchen San Ignacio fahren. Hier gibt es ein paar kleine Läden und eine Missionskirche, ansonsten ist der Ort so erbärmlich wie alle anderen auch. Allerdings soll es hier ein sehr gutes Restaurant für Meeresfrüchte geben, so steht es zumindest im Reiseführer. Das werden wir auf der Rückfahrt dann doch noch ausprobieren. Wir decken uns hier wieder mit dem unvermeidlichen Bierberg ein. Brot gibt es hier keines. Dann fahren wir 60 km weit über üble Buckel- und Schlaglochpiste bis an den Pazifik zur Lagune von San Ignacio, in der es angeblich von Walen nur so wimmeln soll. Es sollen Tausende sein, und ich halte das doch für reichlich übertrieben. Ich kann mir nicht mal 100 Wale auf einmal vorstellen, geschweige denn Tausende. Aber es stimmt verblüffenderweise wirklich, wie wir bald mit eigenen Augen sehen konnten.