Mit einem einheimischen Führer laufen wir durch diesen phantastischen Wald, der aus einer nie gesehenen Vielfalt von Bäumen und Pflanzen besteht. Hier stehen auch herrliche Baumfarne, Elefantenohren, Sumpfcalla und viele Erd- und Baumorchideen. Riesige Bäume wachsen hier, und in dem Gewirr der Baumkronen ist es schwer, ihre Höhe abzuschätzen. Sicher sind es 30 Meter und mehr. Auf dem Waldboden ist es halbdämmerig, wir laufen über wurzelige Wege und Pfade unserem Führer nach und sind so gespannt und aufgeregt. Bald entdecken wir etliche schwarzköpfige Braunlemuren, die zwei Babyes bei sich haben. In dem Halbdunkel des Waldes und in dem Blättergewirr ist es leider kaum möglich, zu fotografieren, das werden sonst die berüchtigten Suchbilder. Wir gehen staunend weiter. Einige Parkangehörige liefen immer voraus, mal rechts, mal links, weil sie mit geübten Augen nach den Indris suchten, die einigermaßen reviertreu sind. Und dann waren sie auf einmal da, die heiß ersehnten Indris. Es waren mehrere Tiere, die in etwa 6-8 Meter Entfernung in den Ästen saßen und Blätter und Früchte fraßen. Sie flüchteten nicht, als sie uns sahen. In einiger Entfernung wurde ein Tonband mit dem Ruf der Indris abgespielt, und siehe da, der Trick funktionierte, denn "unsere" glaubten wohl, eine fremde Indri-Gruppe in ihrem Revier zu haben und fingen prompt an zu schreien. Wir erstarrten augenblicklich, sowohl wegen der markerschütternden Lautstärke als auch im Bewusstsein der Einmaligkeit des Augenblicks.

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Mit dem Fernglas konnte ich den Ruf der Indris wunderbar beobachten und die funkelnden grünen Augen sehen. Was für ein kostbarer Moment! Nach einigen Minuten beruhigten sich die Indris wieder und sprangen dann von Ast zu Ast und kamen uns ein gutes Stück näher bis auf etwa 3 Meter. Es war phantastisch. In der Ferne hörten wir noch andere Indris rufen und konnten dann auch noch andere Gruppen entdecken. Ruhig saßen sie in den Astgabeln und fraßen oder sprangen behände von Ast zu Ast. Wegen der vielen Blätter war auch hier das Fotografieren schwierig.