Die Crew war auch absolut spitze – durfte das Boot 4h von Floreana nach Puerto Ayora zurückfahren (dabei sind dann selbst die Seetüchtigsten seekrank geworden, selbst der Kapitän) – na ja, musste dann aber kurz vorm Abendessen noch mal das Steuer übergeben, da sich der Koch (Zapati – was wohl soviel wie Kröte oder Frosch heißt) beschwert hat, dass er sich beim Gemüse klein schnibbeln ständig in die Finger schneidet…
Hab dann Fische mit dem Koch geputzt, die Planken sauber gemacht und dann vom Kapitän einen Heiratsantrag bekommen, welchen ich aber dankend abgelehnt habe – aber schön zu wissen, dass es Männer gibt die einen richtig gerne haben.
Das Essen war auch fantastisch – gab jeden Tag extra Tofuwürste für mich. Die Crew meinte, sie hätten noch nie so viel Gemüse auf einer Fahrt gegessen – das werden sie jetzt öfters mal machen!
 
Nach 5 Tagen und kaum Schlaf musste ich aber dann das Boot leider verlassen, da mir ja statt der restlichen 3 Tage aufm Boot Tagestouren angeboten wurden…die Crew hat mich aber über die Tage adoptiert und sich dann total lieb für mich eingesetzt beim Manager der Yacht, so dass dieser mich auf die Passagierliste gesetzt hat und ich nach einem Landtag doch noch die restlichen Tage als „Ersatzpassagier“ mitfahren durfte. Um halb sechs abends habe ich grünes Licht bekommen, um sechs sind wir abgefahren – aufregend! Und da soll man kein Magengeschwür bekommen? Habe den ganzen Tag damit zugebracht von Hinz zu Kunz zu rennen und war noch ein paar Stunden bei den Riesenschildkröten in der Charles Darwin Station – toll!
 
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Das war ein Erlebnis! Lauter Männchen – und auf einmal fangen die an sich zu paaren – und ich mittendrin! Auwaia! So müssen sich wohl früher Dampfloks angehört haben.. was für ein Gestöhne und Geknirsche! Und dann waren die auch noch verkehrt herum zu Gange! Da möchte ich echt nicht dazwischen kommen, denn die sind tatsächlich RIESIG und zwar so RIESIG dass ich sogar in deren Panzer passe!  Von einer Riesenschildkröte beim Sex überrollt – welch ein Tod.. Hab aber – entgegen aller meiner Prinzipien – eine am Hals gekrault.. mein Fleisch war einfach zu schwach – Asche auf mein Haupt..
 
Lonesome George, die letzte überlebende Riesenschildkröte der Insel Pinta hat sich allerdings den ganzen Tag versteckt.. habe gehört, dass sich mittlerweile ein Weibchen für ihn gefunden hat – wenn auch von einer anderen Insel. Das Ergebnis eines Paarungsversuches war aber bisher nicht sehr erfolgreich.
 
Dann zurück auf die Aida Maria. Schade, dass die Touristen-Truppe mittlerweile gewechselt hatte…aber Manon – meine Kanadische Kojenmitbewohnerin, war ja noch da. Der eine Tag Schlaf an Land hat aber gut getan, denn die Maschine war so laut, dass ich pro Ohr zwei Ohropax benutzt hab, die mir dann Manon am nächsten Morgen mit der Pinzette rausholen musste, ups…und der Seegang war übelst – wären fast aus der Koje gefallen bei 8h nächtlicher Volldampffahrt…war Gott sei dank nicht seekrank, Manon aber schon…die Arme…dafür schwankt bei mir an Land jetzt alles.