Kairo
29.03.2009
03.00 Uhr morgens
kurz nach 23 Uhr des vergangenen Abends übermannte uns drei die Müdigkeit und wir mussten unserer „Kairo-Erlebens-Erschöpfung“ endgültig nachgeben – nach einem erneut wunderbaren, von neuen (& alten) Entdeckungen geprägten Tag … ich habe auch gar nicht mehr versucht, die Ereignisse des Tages noch schriftlich festzuhalten, sondern bin sofort ins Bett gefallen – nach einigen Stunden Schlaf bietet die Ruhe der Nacht nun die Möglichkeit, sich an den zurückliegenden Urlaubstag zu erinnern:
 
Was also haben wir am 28.03.2009 in Kairo erlebt? … nach einem frühen, wiederum opulenten Frühstück waren wir pünktlich mit Öffnung der Pyramidenstraße seitwärts des Hotels entlang dorthin unterwegs … es wimmelte bereits vor Menschen … die überzogene Genervtheit und Unfreundlichkeit der Ticketverkäufer inmitten der trubeligen Menschenmassen und fordernden Touristenführer brachte einige zusätzliche Verwirrungen mit sich, doch schließlich war es geschafft und ich endlich mit meinem Reisebegleiter in der großen Pyramide…
 
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…es war voll im Pyramideninneren, die scheinbar anwachsende Zahl asiatischer Touristen einmal mehr etwas anstrengend und so ging ein Großteil der Faszination dieses Ortes im Gewühl und fehlender Rücksichtnahme anderer Menschen verloren; mir fehlte etwas die bei früheren Besuchen vorhandene Möglichkeit der Selbstreflektion; zwischenzeitlich war der sehr enge Aufgang gar „verstopft“ und wir mussten tiefgebeugt innerhalb des Durchganges zum (unspektakulären) Sarkophag unter einem riesigen Steinquader ausharren, was auch bald anfing, ungemütlich zu werden…
 
… und dennoch ist das Innere der großen Pyramide von Gizeh einer der atemberaubendsten (aufgrund der Sauerstoffknappheit in den engen, steinbegrenzten Gängen buchstäblich und natürlich auch im übertragenen Sinne), großartigsten Orte die ich kenne (… und mir ist bewusst, das ich bei früheren Besuchen sehr viel Glück hatte, diesen Ort anders wahrnehmen und wirken lassen zu können)…
 
… schließlich ging es weiter über das Pyramidenplateau hinweg hinein ins vergleichsweise sehr kleine Grab der Mutter des Pharaos der ersten, der großen Pyramide von Gizeh - Cheops, wo wir uns wiederum dem Eigensinn und fehlender Selbsteinschätzung anderer Touristen ausgesetzt sahen, die mit den engen Stiegen, Gängen, Klettereien ins Grab hinunter und hinaus nicht klarkamen – aber auch hier kann offensichtlich nichts meine Begeisterung für diese Orte zerstören und es bereitete wie bereits bei unserem Besuch in anderen Pyramiden vor zwei Jahren eine eigenwillige Freude, gemeinsam die engen Gänge in gebückter, anstrengender Haltung hinauf und hinab zu erklimmen, sich dabei über die Sonderlichkeiten anderer Touristen zu wundern und sich gegenseitig auf verschiedene Besonderheiten der Grabanlagen hinzuweisen…