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Zunächst aber fielen wir fast um vor Hitze, denn im Bus waren es mittlerweile 45, wie Hatto uns wieder zuverlässig mitteilte. Er hatte alle möglichen Gerätschaften dabei und konnte uns für jede Stunde des Tages - auch rückwirkend - die Temperatur angeben. Aber auch wenn wir kein Thermometer gehabt hätten, wären wir in den Schatten geflüchtet. Dieter und ich genehmigten uns was angenehm Kühles gegen den Durst und dann ein leckeres Steak gegen den Hunger. Danach war für die meisten Siesta angesagt, so daß wir die nächsten drei Stunden fast alleine am Wasserloch waren. Auf einer Art Tribünenplatz ging sogar ein leichtes Lüftchen, und wir fanden es spannend, das Wasserloch zu beobachten. Einige Zebras und Impalas und Springböcke kamen, dann auch vier schöne Kudu-Antilopen. Irgendetwas tat sich hier immer, und so fanden wir die Hitze doch noch erträglich.

Gegen Abend kauften wir im Laden einiges ein, dann löffelten wir brav unsere Suppe. Später traf sich fast die gesamte Roteltruppe auf der Tribüne zur Wasserlochbeobachtung. Lange tat sich dort überhaupt nichts. Schnuppel und Frau wurde es zu langweilig, und sie gingen bald zu Bett. Goethe war gar nicht erst erschienen. Und kurz nach 20.00 Uhr kamen aus dem Nichts plötzlich zwei große Elefanten. Rüssel um Rüssel wurde vollgetankt und in das Maul geleert, bis sie endlich genug hatten. Der eine marschierte mitten in das Wasserloch hinein und spritzte sich das kühlende Naß über den Rücken. Man konnte direkt sehen, welche Wohltat das für ihn war. Der zweite war nicht so verschwenderisch. Die beiden hielten uns eine ganze Zeit in Atem, dann trollten sie sich ins Dunkel der Nacht, aber wir hörten sie noch eine ganze Weile mit den Ästen knacken.

Wenige Minuten später kamen doch tatsächlich zwei der seltenen Nashörner zum trinken. Was für ein Glücksfall! Das eine Tier war ein bißchen kleiner als das andere, auch die Hörner waren kürzer, so daß es vermutlich Mutter und fast erwachsenes Jungtier waren. Wir verhielten uns mucksmäuschenstill, um die Tiere ja nicht zu verscheuchen, und sie hielten sich auch lange am Wasserloch auf.

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Zwischendurch kam auch der eine oder andere Schakal, etliche Vögel tranken im Flug, und nachdem die Rhinos schon eine Weile verschwunden waren, knackte es auf einmal rechts von uns im dunklen Gebüsch. Es waren die beiden Rhinos, die dort nahrhafte Blätter und Gras fanden. Sie kehrten später nochmals zum Wasser zurück, und wir konnten sie wunderbar beobachten aus nächster Nähe. Das Licht der Scheinwerfer schien sie nicht zu stören, sie waren es ja wohl auch schon längst gewöhnt. Mit dem Fernglas konnte man die Tiere hautnah vor sich sehen, aber zum Fotografieren war es zu dunkel. Wir harrten bis etwa 23.00 Uhr aus und gingen dann doch sehr müde ins Bett.

Morgens um 4.30 Uhr weckte ich Dieter, und wieder ging es ans Wasserloch. Es war empfindlich kalt geworden, und wir schlotterten ganz ungewohnt. Außer einer hübschen Schleiereule und einigen Ziegenmelkern war aber nichts zu sehen, so daß wir nach einer halben Stunde zähneklappernd wieder in unsere Kojen krochen. Was für ein Temperaturunterschied zum Tag! Selbst die Anwohner hatten gesagt, daß es selten so heiß ist wie zurzeit tagsüber. Aber nachts kühlt es dann radikal ab.