Die Stadt summt. Ein Konzert aus Stimmen und Geräuschen, jemand schrubbt über einen Stoff, das Flüstern der zierlichen Ebereschenkronen, Schafe blöken; da klopft jemand auf irgendetwas herum, einzelne Kinderstimmen, ein Ball springt auf von der Sonne gebranntem, festgestampften Boden, die Frauen, die hier unten an der Straßenkreuzung Galettes backen. Ihre dampfenden Fettpfannen, in denen die sich goldgelb färbenden Küchlein brutzeln, werden umlagert von den Kindern, die offenbar geschickt sind, die Kuchen als Frühstück nach Hause zu bringen, in Kesselchen oder Schüsseln, die auch die Kleinsten auf dem Kopf balancieren.

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Auch wir essen zum Frühstück diese köstlichen, heißen Küchlein, sogar in Luxusausführung mit Nutella, dank Manus Reiseproviant. Der Tag beginnt gemächlich. Die Blätter rauschen - über die Mauern sausen Echsen, der Hufschlag der Esel, die im Galopp durch die Gassen jagen. Der kleine Kassettenrecorder spielt Salif Keita. Er spielt Kora und Manu singt mit, in seiner Muttersprache Bambara. Salif Keita ist sein Lieblingsmusiker, den mag er noch lieber als Manu Chao. Bambara ist eine ungewohnte Sprache, eine Vielzahl von Brabbellauten, die mitunter auch ganz schön heftig werden können, z.B. wenn die Frauen im Bus ihre Angelegenheiten regeln. Bambara – allein schon wenn man dieses eine Wort ausspricht…
 
Auf dem Donnerstagsmarkt in Mopti kaufe ich eine Kette mit Kamelzahn und zwei fein gezeichnete Perlen. Solche Perlen waren früher Zahlungsmittel. Manu sucht fachmännisch eine ganze Tüte roter und weißer Colanüsse aus. Die sind wichtig als Gastgeschenke, wenn wir ins Dogonland gehen.