Nach einer angenehmen Nacht stehen wir bei trübem Licht und dichtem Hochnebel auf. So etwas ähnliches haben wir erwartet, lassen uns davon aber nicht deprimieren und brechen schon vor 9:00 Uhr auf. Erstehen im Umwelt-Ministerium ein Permit für den morgigen Besuch der Welwitschia-Ebene und fahren dann über eine schlaglochlose Salzpiste nach Norden. Unser Ziel ist die ca. 125 km entfernte Robbenkolonie beim Cape Cross . Auf den letzten Kilometern der Zufahrt rumpelt es dann doch noch heftig, aber wir sind mitlerweile Schlimmeres gewohnt; außerdem hat es aufgeklart und die Sonne scheint. Bezahlen den üblichen Eintritt in ein Naturschutzgebiet und dürfen dann tausenden Robben beim Dösen, Streiten und Sonnen zuschauen. Es hat gerade die "Baby-Saison" begonnen und während unseres gut zweistündigen Aufenthalts werden es bestimmt noch einige Robben mehr.
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Es weht ein lebhafter Wind und so ist der Gestank erträglich und auch der Lärm verkraftbar. An einem Aussichtspunkt stehen die Besucher auf einem Steg etwas abseits der Tiere, an einer anderen Stelle kann man ungehindert bis zu den Robben spazieren. Da sind ein paar dabei, die sind erst wenige Minuten alt, andere sind schon etwas älter und kräftiger und gehen eigene Wege, die Erwachsenen dösen in der Sonne oder streiten. Dazwischen suchen Schakale und Möwen nach toten Jungtieren und sonstigen Resten.
Nach so viel Leben machen wir noch die Pflichtfotos bei den Steinkreuzen, die die Stelle markieren, an der Diogo Cão erstmals namibischen Boden betreten hat. Um halb eins treten wir dann die Heimfahrt an. Die Landschaft ist weiß und absolut eben, auf der Straße ist keine Bodenmarkierung, kein Verkehrszeichen, keine Abzweigung, kein Strauch, geschweige denn ein Baum - nichts, woran sich das Auge festhalten könnte. War die Fahrt gestern ermüdend ist sie jetzt einschläfernd, nahezu gefährlich. Einzig Fisherman's Inn bringt etwas Abwechslung in die lange Fahrt, denn dort gönnen wir uns eine Erfrischung.
Erreichen gegen 14:30 das Zentrum von Swakopmund und parken in der Nähe des Museums . Dort verbringen wir dann eineinhalb Stunden, denn diese Ausstellung ist bei weitem nicht so verstaubt wie ähnliche Einrichtungen in Windhoek oder Lüderitz.
Im Anschluß daran besichtigen wir noch den Kristallpalast , dort kann man riesige Bergkristalle und Quartze, sowie Halbedelsteine in der Urform und zu Schmuck verarbeitet bewundern. Genießen die spätnachmittägliche Sonne in einem Straßencafe und bringen dann alles Unnötige zum Hotel. Spazieren kurz vor 18:00 Uhr zum Restaurant "Erich's" und machen die gleiche Erfahrung wie gestern: entweder man hat reserviert oder man muß Glück haben. Wir haben wieder Glück, denn wir bekommen wieder einen Tisch für jetzt gleich, und das Paar nach uns wird abgewiesen. Vertilgen auch hier ein Fischmenü mit köstlichem Drumherum und sind mit uns und der Welt vollauf zufrieden.