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Unsere Tochter A. übt sich derweil im Bogenschießen. Der Pfeil ist beängstigend scharf, und sie trifft damit auf 20 m Entfernung. F. spielt, wie er sagt, „Buschmann“. In Unterhose. So rotbraun voller Sand wird er ihnen zumindest in der Hautfarbe auch zunehmend ähnlicher. Und ich schreibe. Über mein Schreiben ist die Dunkelheit eingebrochen. Das Feuerchen rettet mich und so hocke ich mitten in der Kalahari im Nordwesten Namibias und backe Eierkuchen für die Kinder. Das gibt Pluspunkte. Allerdings kommt A. verstört vom Zähneputzen wieder, sie habe ein Tier gesehen, dessen Augen leuchteten. Ein Schakal vielleicht oder eine Hyäne. Wir leuchten die Umgebung ab, nichts. Ein ungutes Gefühl bleibt. Aber die ordentliche deutsche Hausfrau, die ich selten genug, aber doch hin und wieder herauskehre, muss nach dem Essen zumindest noch aufwaschen. Das dauert. Wasser heiß machen, die öligen Teller abspülen. Immer wieder leuchten wir die Umgebung ab, nichts. F. spielt am Feuer. Dann geht plötzlich die Taschenlampe kaputt. Es sind nur noch ein paar Teller abzuwaschen, also keine Unruhe. Im Mondlicht nimmt man die Umgebung doch anders wahr, und an unserer Wasserstelle, zwei Meter von Tisch und Feuer entfernt, zeichnet sich ein dunkler großer Stein ab, der mir bis dahin noch nicht aufgefallen war. Von da ab regiert mein Instinkt. Auf der untersten Ebene. Mein Instinkt sagt mir, na werf doch das heiße Aufwaschwasser auf den Stein. Ich werfe, und im nächsten Moment beginne ich zu schreien, denn der Stein springt auf. Und auf einmal schreien alle: A., T., F. und ich, während die Trommeln der Buschmänner in der Nacht plötzlich aussetzen. Wir schreien, und der Stein ist fort, tonlos eingegangen in das Dunkel der umher stehenden Büsche. „Der Form nach eine Hyäne“, kommentiere ich mit zittrigen Händen und bringe die Kinder umgehend ins Zelt. Wenig später liegen T. und ich in unserem Zelt und die Trommeln der San – Familien setzen - wie das Pfeifen und Surren der Kalahari - wieder ein.