Unser Quartier Canyon Roadhouse ist urig ... alles auf rustikal AUTO hergerichtet. Vor dem Haus stehen dekorativ 2 total verrostete alte Pkw-Wracks nur noch auf den Achsen. Aus dem einen Cabriolet wächst ein stattlicher Kaktus aus dem Motor heraus, witzig. Im Restaurant ist alles mit Werkstatt-Utensilien geschmückt, also urgemütlich. Neben einer exzellenten Küche müssen wir unbedingt einen „Kurzen“ in der sehenswerten Bar einnehmen. Unser Emil genießt die Atmosphäre und fängt an, ein typisches Südwesterlied zu singen. Oh Gott und Sangesfreudige stimmen ein. Ich „liebe“ solchen Singsang ... Na, mein Glas ist bald geleert. Gute Nacht!
 
Die lebhafte Kleinstadt Keetmanshoop mit auch wieder kolonialem Kern ist Ausgangspunkt für ein im südlichen Afrika häufig vorkommendes botanisches Phänomen und eine der Attraktionen Südnamibias: der Köcherbaumwald nördlich der Stadt. Die Aloe-Pflanze ist eines jener Wunderwerke der Natur, die der Dürre trotzt und mehrere hundert Jahre alt werden kann. Die Köcherbäume wachsen nur hier und in den nördlichen Provinzen Südafrikas. Wenige Einzelexemplare sahen wir auch schon unterwegs, z.B. auf der Wanderung zu dem Köcherbaum auf einem Plateau. Der „Wald“ hier steht mehr oder weniger nur auf einem Hügel, dicht bewachsen mit diesen Exoten. Wir klettern also hügelauf, Jede(r) für sich, zwischen diesen bizarren Bäumen auf knallrotem Granitgestein. Wunderschön, dieses Pflanzen-Stein-Ensemble unter tiefblauem Himmel. Jetzt im Winter ist Blütezeit und einige der bis zu 30 cm langen, hellgelben verästelten Blüten kann ich noch entdecken, die meisten jedoch sind schon verblüht. Diese Attraktion auf Farmgelände wurde zum Nationalmonument erklärt. Seither pilgern Alle, die den Süden Namibias bereisen, hierher.