Wir fuhren zum Haus zurück, um ausgiebig zu duschen (kalt) und etwas zu essen. Man hätte noch das Freigehege besuchen können, was wir uns aber sparten. Gegen 13.00 Uhr fuhren wir nach Lusaka zurück. Wir hatten ja vorgehabt, die Strecke über Solwezi in Richtung Livingstone zu fahren, aber alle rieten uns davon angesichts der Regenzeit und der unberechenbaren Straßenverhältnisse ab. Mit mehr Zeit ja – aber nur in drei Tagen – keine Chance. Die Strecke bis zur Hauptstraße nutzte Trinity zum Üben – es gab reichlich Pfützen und Schlamm für Off-Road-Abenteuer.
Die Strecke nach Lusaka kannten wir ja schon. Vor der Stadt fing es an zu regnen, und im Dunkeln macht das LKW-Überholen auch keinen richtigen Spaß. Wir stoppten an der Fringilla-Farm, etwa 50 km vor Lusaka. Dort mieteten wir für 130 $ ein „Cottage“ mit Kabelfernsehen. Auf dem angrenzenden Zeltplatz grillten Trinity und ich unser Abendessen (Steaks). Durch Zufall kam der Farmer vorbei und hielt einen Schwatz mit uns. Er ließ durch einen Wachmann glühende Kohlen bringen – da ging das Grillen schneller. Der Watchman war ein alter Tanganjika-Scout-Soldat, der fleißig salutierte. Cool.
 
Montag, 10.11.
 

Heute passierte nicht viel. Wir frühstücken die Reste vom Weißbrot und fuhren los in Richtung Livingstone. Zuerst durchquerten wir Lusaka, was aber problemlos ging, da es nur wenige Straßen zwischen zwei Kreisverkehren gibt. Gegen Mittag stoppten wir in Masabuka. Dort befand sich neben dem Supermarkt der langsamste Fast-Food-Laden der Welt. Der hieß „Eat Now“, was aber leichter gesagt als getan war. Wir bestellten uns Burger und Chicken, die dann auch so nach einer halben Stunde fertig waren. Eine Stunde weiter in Monze kam der Abzweig zum Lochinvar National Park. Israel Hands hatte die Idee, dorthin abzubiegen, um unterwegs nach Livingstone noch etwas Sinnvolles zu machen. Aus den zwanzig Kilometern zum Park wurden anderthalb Stunden Fahrt, da die Strecke extrem mies war. Die Regenzeit war noch nicht bis hierher gekommen, sonst wäre es wahrscheinlich überhaupt nicht gegangen.

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Am Eingang zum Park saßen zwei Ranger. Im Park selbst gibt es wohl aufgrund der Wilderei kaum noch Tiere und nur einen Campingplatz ohne alles. Da drehten wir wieder um und hatten somit drei Stunden Umweg für nichts. Weiter nach Livingstone auf sehr guter Asphaltstraße, die nur durch einige Orte unterbrochen ist. Dort bauen sie Speedhumps ein, damit die Autos langsamer werden und sich dadurch Geschäfte ansiedeln können. Straßen sind Kommunikation. Es sah so aus, als ob wir Livingstone noch vor Sonnenuntergang erreichen würden, als uns der Jumanji-Effekt mit voller Wucht traf: Es kam wie immer anders als man denkt. Die Straße war für ca. 20 km gesperrt, und wir mussten auf eine Umgehungspiste ausweichen, denn die chinesischen Bautrupps hatten die letzten siebzig Kilometer bis Livingstone noch nicht geschafft. Nach der Piste – glatt geschoben mit Planierraupen – wurde die Straße richtig mies. Und zu allem Unglück wurde es auch noch dunkel. Nun fehlten uns die drei Stunden Zeit, die für den Umweg draufgegangen waren. Schlaglöcher, LKW und Aufblendlicht machten die Fahrt zu einer Qual.