Wir fahren zeitig los. Die Lodge hat noch zehn Liter Diesel, und da soll die Holländerin Benzin besorgen. Vielleicht auch Mails versenden. Keine Ahnung. In Serenje gibt es zwei Tankstellen – eine hat angeblich Benzin, aber die Pumpe funktioniert wegen Stromausfall nicht. Die andere hat kein Benzin, aber eine Pumpe. Allerdings würde die wohl auch Strom brauchen. An der Straße hatten sie aber jede Menge Tanklaster versammelt, die direkt vom Hahn Benzin verkauften. Die Holländerin traute denen aber nicht und wollte lieber bis morgen warten. Klar, als ob am Sonntag irgendwas passieren würde. Der Tankwart hatte ihr gesagt, dass es eventuell morgen wieder Strom gäbe. Uns gegenüber erzählte er aber später, dass der Strom für drei Wochen abgestellt bleibt – das hätten sie im Radio durchgesagt. Na, vielleicht wartet die arme Frau immer noch auf Benzin.
Wir fuhren zur Straße zurück und kaufen für 9000 Kwacha pro Liter (üblich waren sonst 7500) einige Liter Benzin vom Laster. Damit reichen wir bis zur nächsten sicheren Tankstelle und können den Sprit mischen.
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Es geht weiter nach Süden über Kapri Mposhi, Ndola, Kitwe und Chingola. Das ist hier das Bergbaugebiet mit vielen Menschen. In Ndola kaufen wir im Shoprite-Supermarkt bei Weihnachtsmusik neues Grillzeug und Getränke. In Kitwe stoppen wir in einem China-Restaurant. Statt Nudeln servieren sie Spaghetti ohne Salz. Dabei sind die Preise wie in Europa. Die Qualität ist aber afrikanisch. Keine schöne Mischung.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Abzweig zum Chimfunshi-Schimpansen-Waisenhaus. Es sind dann noch etwa zwanzig Kilometer üble Piste. Also kommen wir wieder im Dunkeln an, können aber nicht aussteigen, weil das lokale Hippo auf dem Hof unterwegs ist. Man schickt uns zu irgendwelchen Hütten zum Schlafen. Das sind noch mal zehn Kilometer durch den Wald. Bei den Hütten – Betonbungalows – sitzen einige wenige Touristen und Volunteers herum. Der Manager ist schon besoffen und quatscht gern mit Girls. Die Hütten sind so eine Art Schlafsaal, Toiletten und Dusche sind über den Hof. Alles ist solide gebaut und auch sauber, allerdings ohne viel Sorgfalt gepflegt. Wir grillen im Hof Würstchen und versuchen mit Bier und Savannah Drys den Manager „einzuholen“.