Wir werden wieder zeitig wach, frühstücken und verlassen Flat Dogs in Richtung Park. Am Eingang quatschen wir mit den Rangern über die Strecke – trotz Regen sollte die Strecke noch in Ordnung sein. Das gestern war ja auch nur der erste Regen in dieser Saison. Am Himmel kreisen Geier, d.h. irgendwo wurde getötet. Also kurven wir durch die Gegend und versuchen, die Stelle zu finden. Dabei kommen wir wieder am toten Büffel vorbei. Dort sitzen einige Geier, und vom Büffel sieht man nur noch die Hörner. Eine Kurve weiter liegt wieder der Löwe mit seinem Rudel. Sie sind weiter in der Nähe des Büffels geblieben.
Das reicht nun, und wir biegen auf die Strecke nach Norden ein. Die Hauptstraße geht weiter zu einer Lodge, während unser Weg abzweigt und zu einer einspurigen Sandpiste wird. Wie gut, dass wir einen Kompass dabei haben und so ab und zu die Richtung prüfen können. Es geht immer schnurgerade nach Norden. Trinity fährt uns souverän durch die Gegend. Autos gibt es keine, und Tiere nur sehr wenige. Dann kommt ein großer Abschnitt Black-Cotton-Soil, in dem wir stecken bleiben. Trinity probiert alle Off-Road-Tricks aus, und schließlich kommen wir mit Diff-Lock vorn und hinten wieder heraus. Es folgen noch drei Stunden Sandweg durch trockene Mopanelandschaft.
{{g_ads}}
Wir müssen auch durch mehrere Flüsse. Einige sind noch trocken, so dass wir nur durch das sandige Flußbett müssen. Ein Fluß hat viel Wasser – hier ist der Grund mit Sandsäcken befestigt und der Weg mit Stangen markiert. Aber das Auto und wir schaffen alles souverän. Wäre natürlich schlimm, hier steckenzubleiben. Allerdings ist der Parkeingang mit Dorf und Rangerstation nur eine Straßenbiegung weiter.
Nach dem Parkausgang geht der Weg langsam bergwärts in Richtung Great Northern Road, etwa 700m höher gelegen. Wir kommen noch an einen Fluss. Der hat schon eine Brücke, die aber noch in Arbeit ist. Weil wir etwas geschafft sind, bestechen wir die Arbeiter mit 20.000 Kwacha (5 Euro), damit sie uns hinüber lassen. Eigentlich sind nur die Zufahrten noch nicht geteert – verdammte Wegelagerer. Danach folgen dann Serpentinen, um den Höhenunterschied zu überwinden. Mit 4WD und bei gutem Wetter geht es. Später erfahren wir, daß die Strecke für heute bis vor kurzem zwei Tage dauerte, weil die Serpentinen eigentlich nur ein Abhang aus Geröll waren. Fraglich ist nur, wie lange der gute Zustand erhalten bleibt. Oben auf dem Escarpment ist die Piste frisch geglättet worden, und so geht es über rote Erde bis zur Northern Road. Bis jetzt sind wir sechs Stunden inkl. Game Drive unterwegs. Wir biegen auf die Northern Road nach Süden in Richtung Kasanka National Park ein. Nach Norden, in Mpika, 30 km weg, wäre eine Tankstelle gewesen, aber wir haben den Kanister noch, und der Tank ist etwa halbvoll. Die Straße ist an sich gut asphaltiert, abgesehen von einigen wenigen, dafür aber umso tieferen Schlaglöchern. Die sind wie immer genau in der Mitte und so breit und tief, dass Ausweichen und Achsenbruch unmöglich sind.