Genauso wenig weiß man, ob die Fähre heute oder doch eher erst in unbestimmter Zukunft ablegt, oder wie oft man heute an dreisten Straßensperren zur Kasse gebeten wird. Jeder Griff zum Lichtschalter ist eine Überraschung. Die Grenze von Abenteuer zu Hölle ist dabei fließend. Bornierte Beamte können das Reisen an manchen Tagen wahrlich vergällen. An der Grenze von Malawi und Tansania beschlagnahmte eine übereifrige Grenzbeamtin unsere „gefälschten“ EU-Pässe, da sie uns vermeintlich für Lügner und Passfälscher hielt (nur weil auf ihrem Memo aus dem Jahre 1998 nirgends geschrieben stand, dass Österreich seit 1995 bei der EU ist). In Kenia hielt man uns mit einer kaputten Radarpistole auf und attestierte uns auf einer mörderischen Schlaglochpiste 90 Stundenkilometer gefahren zu sein. Fast hätten wir kenianische Gardinen gesehen, da wir uns weigerten, den namhaften Betrag ohne Quittung zu begleichen.

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Wir sind keine Abenteurer im klassischen Sinn. Wir sind weder Rucksacktouristen (die 3 Monate mit 3 Unterhosen auskommen) noch Hard-Core-Offroader (die nur dann glücklich sind, wenn sie mindestens fünfmal pro Tag einen Reifen flicken müssen). Wir sind einfach ganz normale Reisende, die heißes Wasser lieber aus dem Duschkopf kommen sehen als aus dem Kühler. Wir sind einfach Menschen, die sich die Freiheit nehmen, das zu tun, wovon wir träumen. Und das diesmal ausgerechnet in Ostafrika, wo wir für unbestimmte Zeit Tansania, Kenia, Malawi, Uganda und Mosambik zu bereisen planten.

Derweil hat das Flusspferd sich seinen Weg in die kühlenden, schützenden Fluten des Wasserlochs gebahnt. Zeit zum Durchschnaufen. Die Savanne beginnt zu flimmern. Im Wasserloch trotzen die Flusspferde wie die Sardinen der sengenden Hitze, ein paar gelangweilte Büffel grasen in der Ferne. Wir setzen unsere Safari fort, freuen uns über jedes flinke Zebra und jede noch so schüchterne Giraffe. Im Sand River beobachten wir eine Herde Elefantenmütter mit Jungtieren, wie sie nach Wasser buddelten. Ein Rudel African Wild Dogs wartet in sicherer Entfernung und hofft, ein paar Tropfen abzubekommen. Safari fahren ist wie eine Peepshow. Minutenweise nimmt man am Leben der Wildtiere teil, beobachtet sie, ergötzt sich an ihnen. Dann geht es weiter, zum nächsten Rudel, zur nächsten Baumgruppe, zum nächsten Wasserloch.