Wie beim Skifahren geschieht bei der letzten Abfahrt das Unglück. Bei der Rückfahrt zum Campingplatz standen wir plötzlich zwischen den Fronten. Eine Elefantenkuh im Dickicht auf der linken Seite hat unsere Aufmerksamkeit erregt. Wir bleiben stehen. Zu rechter Hand steht das Elefantenbaby, doch durch das Buschgestrüpp ist es für uns nicht sichtbar. Plötzlich bewegt sich die Elefantenmama auf uns zu und beginnt bedrohlich mit den Ohren zu wehen. Wenn es um das eigene Kind geht, kennen sie kein Pardon, da versagen alle Regeln des Anstands (und des Safari-Handbuches).

{{g_ads}}

Die Dinge überschlagen sich. Die Elefantenkuh weht mit den Ohren, gleichzeitig beginnt sie, in unsere Richtung zu galoppieren. Wir hören dumpfes und helles Trompeten in Stereo. Mama schimpft, Baby jammert. Der Pfad ist unwegsam, wer weiß wann er das letzte Mal befahren wurde. Kurt gibt Gas, aber mehr als 20, 30 Stundenkilometer im dichten Gestrüpp und der ausgefahrenen Piste sind nicht möglich. Die Elefantenkuh ist uns noch immer auf den Fersen, schimpfend, mit wehenden Ohren. Die Piste schlägt einen Haken, die Elefantenkuh läuft geradeaus, sie nützt ihren Heimvorteil. Es ist an der Zeit, wirklich besorgt zu sein. Die Elefantenmama hat uns voll im Visier und alle Trümpfe in der Hand. In ein paar Minuten könnte sie uns platt machen.

Da öffnet sich links plötzlich ein weites Flußbett, ausgemergelt und knochentrocken. Der Sand ist verkrustet, gutes Terrain für den Allradantrieb. Wir nützen die Chance und nehmen das Flussbett. Die Elefantendame hat das Nachsehen, aber wahrscheinlich hat sie in der Zwischenzeit ohnehin schon ihren Galopp in einen gemütlichen Trab verwandelt. Sie kann sich nicht zu weit von ihrem Kind weg entfernen, es wäre leichte Beute für ein Rudel hungriger Löwen.