Er macht einen kleinen Umweg zu einem See, in dessen Mitte auf einer Insel ein Baum steht, mit dem es in früherer Zeit eine besondere Bewandtnis hatte: Junge Mädchen, die unverheiratet schwanger wurden, hat man zur Strafe an diesem Baum festgebunden, um für die restliche weibliche Dorfgemeinschaft ein Exempel zu statuieren.
Ich frage Brighton, ob die Männer, die die Mädchen geschwängert haben, auch bestraft wurden. Schließlich dürfte in so einem kleinen Dorf ja niemandem verborgen bleiben, wer mit wem.
Und prompt fängt der sonst so beredte Brighton an zu stottern, muss aber einräumen, dass es hier nicht Brauch ist, den Männern solche "Fehltritte" als Sünde anzukreiden.
Ich hatte auch nichts anderes erwartet.
Während wir über die Landstraßen preschen, bleibt mein Blick an einem Stapel Särge hängen, die dort offenbar in Serie produziert werden. Aber was ist das?? Die Särge haben seitlich am Kopfteil Glasfenster!!
Sofort frage ich Brighton: Wozu machen die da Fenster rein? – Zum Reingucken oder zum Rausgucken?
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Nach 540 km Fahrt sind wir um 18.00 Uhr in Kampala und auf Nebenstrecken 1 Std. später am Flughafen in Entebbe. Letztlich war die lange Rückfahrt doch erträglicher als ich befürchtet hatte.
Abschied von Lamech und Brighton.
Für beide habe ich einen Umschlag vorbereitet und bedanke mich nun ganz herzlich für ihre Begleitung, die ich sehr genossen habe. Des Lobes voll, warne ich sie, das jetzt als rührselige Schmeichelei zu verstehen. Vorhin an der Tankstelle hatte mir Brighton plötzlich sein Handy gegeben und gesagt, sein Chef möchte mich gern sprechen.
Ich konnte mir schon denken, warum. Er wollte von mir hören, wie es so gelaufen ist und ob ich zufrieden war. Deswegen wendete ich mich beim Telefonieren nicht ab, sondern blieb bei den beiden stehen, damit sie alles mithören können. Neben einigen Details, die mir besonders gut an seinen Angestellten gefallen haben, riet ich dem Herrn Chef nämlich auch, Lamech und Brighton bald mal eine Gehaltserhöhung zu spendieren, damit sie sich nicht nach einer besser bezahlten Stelle umsehen – das wäre ein echter Verlust für die Agentur!