Um 8 Uhr lassen wir uns mit den Zodiaks an Land bringen, um den ganzen Vormittag bei der Kolonie zu verweilen. Nadja ist ganz aufgeregt und hat sich zum Schutz vor der nassen Landung mit Müllsäcken verhüllt. Vom Boot aus können wir große Trupps schwimmender und tauchender Pinguine sehen, die zur Jagd hinaus aufs Meer ziehen. Schon bei unserem ersten Besuch einer Kolonie dieser schönen Vögel am Strand von Gold Harbour am 15. März hatten wir schwimmende Pinguine in bestem Licht. Wie Torpedos schießen diese Schwimmwunder durch die Wellen und nähern sich uns neugierig. Am Strand scheinen große Trupps schon regelrecht auf uns zu warten. Auf unserem Weg entlang der überwältigenden Masse an Vogelleibern, können wir typisch für diese Pinguinart, wieder alle Stadien ihres Jahreszyklus erleben. Da schützen standhafte Elterntiere ihr auf den Füßen liegendes Ei mit ihrer Bauchfalte. Manche Eier, bei denen wohl die Urheber ums Leben kamen, liegen verdreckt und erkaltet im Schlamm und sind schutzlos dem Verzehr durch Riesensturmvögel und Skuas ausgeliefert, die hier eine effektive Seuchenpolizei darstellen. Die Reste werden dann von den schneeweißen Scheidenschnäbeln entsorgt. Auch verstorbene Pinguine werden schnell verwertet und tausende von bleichen Knochen und Schädelfragmenten liegen im Kies. Ein verspätet erbrütetes Jungtier der Frühsaison (November-Dezember) hat wohl seine Eltern verloren und wird auf seiner Suche nach ihnen von anderen Artgenossen aggressiv quer durch die Kolonie gehackt. Da es in seinem braunen Daunenpelz noch nicht schwimmfähig ist, wird es jämmerlich sterben müssen.