Abseits der großen Masse lagern viele Trupps auf sauberem Moosboden in den Plains. Es scheinen wohl ehemalige Kindergartenverbände zu sein, die nun selbständig geworden sind. Halbstarke aufeinander treffender Gruppen watschen sich immer wieder mit kräftigen Flügelschlägen ab. Dazwischen ruhen Ansammlungen junger Pelzrobben und einige Seeelefantenjunge, die bereits von ihren Müttern verlassen wurden.
Wenn wir uns mal zum Ausruhen an den Kiesstrand legen, sind wir sofort von neugierigen Königspinguinen umringt. Wenn sie so nah neben einem stehen erkennt man erst aus der Froschperspektive, dass die zweitgrößte Art mit 75-95 cm Körpergröße gar nicht so klein ist. Außerdem macht die elegante Linienführung ihrer Körperzeichnung die Vögel mit ihren 15 kg vorteilhaft schlank und so mancher Modeschöpfer hat Ähnliches schon für die Damenwelt imitiert.
Königspinguine kommen auf einigen subantarktischen Inseln, die sich rund um den 6. Kontinent erstrecken, nicht aber auf dem antarktischen Festland vor. Früher gnadenlos zur Ölgewinnung gejagt und in großen Kesseln verkocht, die man im Walfängermuseum von Grytviken noch sehen kann, haben sich die Bestände glücklicherweise wieder gut erholt. Von den weltweit auf etwa 2,2 Mio geschätzten Königspinguinen lebt der Großteil in den 3 großen Kolonien von Südgeorgien, die wir alle besuchen konnten. Das muss man gesehen und erlebt haben, um die Dimensionen zu begreifen.