Die Bullen, welche imposante Barthaare tragen, bewachen ein Harem von 15 Kühen. Die Jungen sind normalerweise schwarz, aber mir gelang ein Foto von einem „Blondie“: statistisch ist einer von 800 Jungen blond.
 

Macaronipinguine
 
Weiter geht’s zu den Macaronipinguinen. Es gibt weltweit 4 Arten mit solchen gelben Schopffedern, zwei davon auf Südgeorgien: die Macaronis und die Felsenpinguine. Die Macaronis tragen ihre Schopffedern vorne zusammengebunden, die Felsenpinguine dagegen haben an jeder Seite einen gelben Lidstrich der in ein abstehendes Haarbüschel übergeht. Benannt sind die Macaronipinguine nach einer Männerfrisur, die in England im 18. Jahrhundert in Mode kam. Weil dieser Hairstyle ursprünglich aus Italien kam wurden die Männer damals als „Macaronis“ verspottet, und die Pinguine müssen ihnen wohl ähnlich sein.
 
Die 70 cm großen Pinguine legen 2 Eier, aber nur das zweite, und größte, wird ausgebrütet. Bis heute weiß man nicht warum. Ihr Bestand hat sich in den letzten 30 Jahren halbiert. Grund ist der Rückgang des Krills seit 1970 um 80%. Macaronis sind extrem abhängig vom Krill, diesen kleinen rosa Krebsen, welche die Nahrungsgrundlage für alle Tiere in der Antarktis sind. Wie man weiß, erwärmt sich das Klima in der Antarktis schneller als anderswo, im Durchschnitt bisher um 2,5°. Das bedeutet: weniger Eis. Aber das Eis ist die Kinderstube für die Krill-Babys weil sie sich von Algen ernähren, die an der Unterseite des Eises leben. Ein weiterer Rückgang des Krills wird fatale Auswirkungen auf viele Arten in der Antarktis haben! Die Felsenpinguine, die wir später auf den Falkland-Inseln sahen, sind mit 50 cm die kleinsten polaren Pinguine. Ihren Namen haben sie ihren wirklich erstaunlichen Kletterkünsten zu verdanken. Ihr Bestand auf den Falklandinseln sank von 2.500.000 Brutpaaren im Jahr 1984 auf rund 300.000 Brutpaare im Jahr 1995. Grund war die Überfischung, die dazu führte, dass die Tiere keine ausreichenden Fettreserven für die Brutzeit aufbauen konnten und zu hunderttausenden verhungerten.