Der erste Trekking-Tag begann mit einer vierstündigen Autofahrt auf holprigen Pisten. Die Fahrt sollte uns von Benjarmarsin nach Loksado führen. Loksado ist das größte Dorf von ungefähr 20 Dörfern, die sich in den Meratus-Bergen angesiedelt haben. Gut zu erreichen über eine ziemliche neue Strasse wird Loksado als ein wichtiger Markplatz der Dayaks – Dayak ist ein Sammelbegriff für die indiogene Bevölkerung auf Borneo – bezeichnet. Es ist aber auch ein idealer Ausgangspunkt für Trekking- und Raftingtouren. Loksado sollte unser Ausgangspunkt für einen zirka vierstündigen Fußmarsch sein, der uns nach Tanhul Village führen sollte.
Jetzt sollte es also ernst werden! Während einer kurzen Pause in Loksado, schließlich mussten die letzten menschlichen Geschäfte erledigt werden – im Urwald findet man nämlich nur selten die Gelegenheit auf Toilette zu gehen - , schaute ich mir die Landschaft genauer an. Bäume in den unterschiedlichsten Grüntönen schmiegten sich an die – für mich doch erschreckend steilen – Berghänge. Das Unterholz war dicht bewachsen und wirkte ziemlich undurchdringlich.
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Ich stand hier, wartete auf den Start des Fußmarsches und erste Zweifel taten sich auf, ob das, was ich hier machte, richtig war. Letztendlich hatte ich jedoch kaum Zeit meine Zweifel zu vertiefen, denn unsere Pause währte nicht lange. Zusammen mit zwei ortsansässigen Führern, unserem Tourleiter, einem Arzt und – Gott sei Dank – Trägern für das Gepäck stapften wir in das Dickicht und ließen Loksado schnell hinter uns. Es reichten schon wenige Meter Fußweg und der Regenwald hatte die letzten Geräusche der Zivilisation verschluckt. Hatten sich die Ohren an die angebliche Stille gewohnt, wurde einem bewusst, dass der Regenwald gar nicht still, sondern von einer Vielzahl von Geräuschen erfüllt war.