Unsere Route führt uns zunächst nach Italien, weiter durch das ehemalige Jugoslawien nach Kroatien. Wir flüchten vor einer Schlechtwetterperiode, die uns mit der Hartnäckigkeit einer Liebhaberin verfolgt und uns nach wenigen Tagen immer wieder einholt. In Albanien erkennen wir, dass die Armut direkt vor unserer Tür hockt. Der Großteil der Bevölkerung führt ein erbärmliches Dasein und die Müllberge schreien zum Himmel. Kinder von oben bis unten mit Dreck verschmiert bieten uns schüchtern Weintrauben an, im Gegenzug schenken wir ihnen Wurstbrötchen, die sie uns gierig aus den Händen nehmen und hungrig verschlingen. Neben Eselskarren und dürren Ochsen sehen wir vereinzelt Bonzen in BMW oder Mercedesschlitten.
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In Griechenland erst haben wir das schlechte Wetter endgültig hinter uns gelassen und wir verbringen einige Tage mit süßem Strand-leben und um uns aneinander zu gewöhnen.
Das Tor zum Osten
Mit der Grenze zur Türkei nun verlassen wir fast schon Europa, erstaunlich schnell haben wir die Formalitäten hinter uns gebracht und schon fühlen wir uns unserem Ziel wieder ein Stückchen näher.
In Istanbul lädt das Londra Camp zum Übernachten ein. Wie viel habe ich in den vergangenen Jahren von diesem Camp gehört, es soll DER Umschlagpunkt aller Orientreisenden sein, in erster Linie ein Treffpunkt der LKW Fahrer, aber auch Overlander auf dem Weg nach Osten sollen sich hier einfinden. Wie enttäuscht bin ich, als ich eben dieses als schmucklosen überteuerten Parkplatz neben einer Gokartbahn entdecke, gerade einmal Platz für etwa 20 Camper. Das Flair der vergangenen Jahre ist tristem und kaltem Beton gewichen, in 23 Jahren ändert sich halt einiges, dennoch: wir lernen einige Indien-reisende kennen und tauschen Informationen und Emailadressen aus.