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Mönche in gelben Gewändern und den Zeichen ihres Gottes auf der Stirn fallen in Trance, singen Mantren, wiegen sich hin und her, bis der Guru des Ashrams zu predigen beginnt. Der Guru H.H. Pujya Swami Chidanand Saraswati Maharaj  ist weltweit bekannt, er betet für Frieden, unterstützt zahlreiche karitative Organisationen und nimmt weltweit an philosophischen Kongressen teil. In diesen Tagen bietet er den katholischen Missionaren im Süden an, ihr Dorf wieder aufzubauen, welches von extremistischen Hindus zerstört wurde – kaum vorzustellen in heutiger Zeit, aber traurige Realität im Jahr 2008. Selbst im nur vierzig Kilometer entfernten Dehra Dun wurde während meines Aufenthalts ein Missionar nachts erstochen, ebenso wie eine Ordensschwester, die im Nachbarraum schlief. Die Wächter auf dem Kirchengelände wollten nichts bemerkt haben von diesem Drama. Auch dies nur ein weiterer Vorfall in einer Reihe von Anschlägen gegen christliche Missionare, denen vorgeworfen wird, Hindus nur mit den Versprechen von medizinischer Behandlung und Schulausbildung für ihre Kinder zum Konvertieren bewegen zu können. Und genau dies wollen extremistische, kastenbewusste Hindus verhindern. Swami Pujya Chidanand Saraswati Maharaj  verknüpft die Unterstützung für den Aufbau des Dorfes mit der Auflage, solche Versprechungen zu unterlassen und nur die Hindus zu taufen, die ohne diesen Einfluss zum christlichen Glauben übertreten wollen – ein kluger Schachzug, der beiden Seiten gerecht wird.

Auch der Swami wirkt archaisch mit seinen langen dunken Haaren, seinem Bart und dem intensiven Blick – fast kann ich mir die friedliche Einstellung bei diesem scheinbar eher wilden Äußeren nicht vorstellen, aber seine Worte berühren auch mich.