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Mongolei Reisebericht:
An einem der weltfernsten Flecken dieser Erde
Über Moskau bin ich in die Mongolei geflogen und treffe mich mit 5 deutschen Vogelliebhabern, denen ich gleich erkläre, dass ich nicht nur zur Beobachtung seltener Vögel dabei bin, sondern mich für die ganze Natur interessiere. Auf englisch Birder genannte Menschen sind ein eigener Typus und ich will Missverständnisse von Anfang an ausräumen, wenn ich mal nicht mit der nötigen Ausdauer einer einzelnen Vogelart nachspüre, sondern mich gleichzeitig der Pflanzen-, Landschafts- oder Insektenfotografie widme. Ablenkungen bei der Vogelbeobachtung wie fotografieren oder schreiben, kommen einem waschechten Birder nicht in den Sinn. Am Ende des Tages wird dagegen akribisch die Checkliste der beobachteten Vögel geführt, in die alle gesehenen Arten nach Anzahl, Geschlecht und Alter eingetragen werden.
Von der Hauptstadt Ulan Bator fliegen wir in den Süden nach Dalanzadgad (es finden sich 4 verschiedene Schreibweisen für diesen Ort). Es ist Mitte April und eine gute Zeit für Vogelkundler. Sind doch neben den ortsansässigen Arten noch einige nordische Zugvögel da. Dagegen ist es für Pflanzenliebhaber zu zeitig im Jahr. Frühblüher findet man noch im Norden in höheren Lagen, aber die Vielfalt des Sommers ist erst in knospendem Zustand zu finden. Aber die endlose Weite hügeliger und baumloser Steppenlandschaft entschädigt ausreichend dafür, obwohl Erosionserscheinungen durch Überbeweidung nachdenklich stimmen.
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Nach einem kurzen Aufenthalt in der staubigen Stadt und dem Genuss einiger Tassen gesalzenem Buttertee fahren wir mit zwei Allradbussen russischer Bauart nach Westen zum einsamen Nationalpark von Gobi Gurvansaikhan, der sich nahe der chinesischen Grenze über 2 Millionen Hektar erstreckt und 1994 gegründet wurde. Gurvan Saikhan heißt „die 3 Schönheiten der Gobi“ (Ost-, Mittel- u. Westschönheit). Damit sind die Gebirgszüge Sevrei, Gilbent und Nemegt gemeint. Hier sind 620 Pflanzenarten bekannt, von denen 38 endemisch sind. 52 Säugetierarten sind nachgewiesen, davon 8 Rote Liste-Arten, wie der Schneeleopard. Dazu kennt man 240 Vogelarten im Gebiet. Am Ostende des Gobi-Altaigebirges gelegen, ragen die Berge bis 2600 m auf und befinden sich am Nordende der berüchtigten Gobi-Wüste.